64. Auktion der Freunde Historischer Wertpapiere am 17.11.2001 in Berlin, Ludwig Erhard Haus

Berlin ist eine Reise wert. Das dachten wohl auch die ca. 30 Saalbieter, die die Auktion der Freunde historischer Wertpapiere von 14.00 bis 18.30 Uhr im Ludwig Erhard Haus besuchten. Unter der Regie von Michael Weingarten und Jörg Bennecke kamen in dem kleinen Saal 1283 Lose unter den Hammer. Da es sich um eine Auktion handelte, in der nicht jedes Stück im Saal aufgerufen wurde, ist eine endgültige Einschätzung nur schwer möglich. Ich hatte jedoch den Eindruck, daß USA, China und Japan nicht zuletzt aufgrund von Schriftgeboten für den Veranstalter zufriedenstellende Ergebnisse brachten. Das restliche Ausland dem gegenüber eher mäßig zum Ergebnis beitrug.

Im Deutschland Teil  war festzustellen, daß dekorative DM-Stücke stark beboten sind und teilweise zu überhöhten Preisen zugeschlagen werden. Anscheinend verfügen doch viele Neusammler über recht wenig Marktkenntnisse. Dem Auktionator war es recht, mußte er doch im mittleren und unteren Preissegment auch bei den selteneren Stücken erhebliche Rückgänge in Kauf nehmen. Bei den "Altsammlern" ist zur Zeit halt niemand bereit, für Stücke die häufiger angeboten werden hohe Preise zu zahlen. Hier macht sich aber wohl auch die derzeit schwache Börse bemerkbar, die verhindert, daß der eine oder andere Sammler sich ein Stück einfach mal "hinlegt".

Im oberen Preissegment bleibt alles beim Alten. Die wirklich raren Stücke haben ihren Preis und werden vom Markt auch zu höheren Preisen aufgenommen. Titel die künstlich verknappt werden bleiben hingegen liegen. Wie sagte schon vor Jahren ein Sammler - Der Markt wird es schon richten.

Bemerkenswerte Einzelergebnisse:

Thomas A. Edison Incorp., New Jersey 1917 (Ausruf 2000€/Zuschlag 2700€)

Cie. Generale de Comercio de los cinco Gremios Mayores, Madrid 1773 (7500/8500)

Actien-Bau-Verein "Unter den Linden", Berlin 1894 (2500/6000)

Deutsche Bank, Berlin 1881 (14000/15000)

Elb-Amerikanische Compagnie, Leipzig 1825 (5800/5800)

Gesellschaft für deutsche Kolonisation, Berlin 1884 (1500/2100)

Norddeutsche Seefischerei-Gesellschaft, Hamburg 1867 (1500/2250)

Pommersche-Ritterschaftliche Privat-Bank, Stettin 1856 (3000/3000)

Siemens & Halske AG, Berlin 1897(1800/2100)

Stadt Leipzig 1822 (2500/2800)

 

Ohne Zuschlag blieben dagegen:

Danske Asiatiske Compagnie, Kopenhagen 1837 (4500)

Kongelige Danske Westindiske Handels Selskab, Kopenhagen 1778 (4000)

La Real Comp. de Comercio Establecida en Barcelona 1854 (3000)

Böhmisches Brauhaus KGaA A. Knoblauch, Berlin 1870 (3000)

Bredower Zucker-Fabrik, Stettin 1852 (3500)

Christian Ludwig Herzog zu Braunschweig und Lüneburg 1663 (3000)

Pommersche Landschaft, Stettin 1823 (3000)

Preussische Boden-Credit-Actien-Bank, Berlin, 1873 (3500)

Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG, Essen 1900 (2500)

 

Als Fazit bleibt eine Auktion im kleinen Rahmen, die der derzeitigen Marktlage entsprechend, für den Veranstalter wohl ein ansprechendes Ergebnis brachte, ohne dabei die Erwartungen ganz zu erfüllen.