79. Auktion der Freunde Historischer Wertpapiere und Sammlertreffen am 15./16.10.2005 in Frankfurt, Queens Hotel

Die vierte Auktion in Deutschland innerhalb weniger Wochen. Das ist als Ausgangssituation für die Veranstalter nun wirklich nicht einfach. Um so erstaunlicher, daß die Auktion im marktüblichen Rahmen blieb. Etwa 20 Besucher wollten Michael Weingarten und Jörg Bennecke bei der Versteigerung der über 1.800 international geprägten Lose verfolgen. Sie erlebten eine kurzweilige und fast familiäre Auktion. Zwar war der Saal relativ ruhig und auch die Bietgefechte hielten sich in Grenzen, doch Dank einiger Telefonbieter und guten Schriftgeboten gab es nur wenige Durststrecken. Mäßig wie immer die Nachfrage nach amerikanischen Papieren. 3 Saalgebote auf die ersten 433Lose. Die Schriftbieter wird es freuen. Europäische Papiere wurden genauso selektiv gekauft wie die deutschen Papiere bis zur DM-Zeit. DM-Papiere wie gehabt gut nachgefragt zu manchmal erstaunlichen Preisen. 

Highlight natürlich die sehr schöne Stadthalle Königsberg, die doch recht umkämpft war. Schade dagegen, daß eine seltene Siemens & Halske der 7. Emission nur den Ausruf von 800 Euro brachte. Die Ergebnisse im Einzelnen:

Yellowstone Park Association, St. Paul, 1891 (700/1.050)

Accessory Transit Co, N.Y., 1855 (1.400/1.500)

Liverpool and Manchester Railway, 1829 (1.000/1.100)

Schuldverschr. Kaiserin Maria Theresia, 1756 (2.500/2.500)

Keyserlich Indische Compagnie, Antwerpen, 1723 (1.200/1.200)

AG Nürnberger Wohnungsverein, 1865 (1.400/1.400)

Dampfschleppschiffahrts-Gesellschaft auf der Oberweser, Bremen, 1854 (2.500/2.500)

Engel Gabriel Erbstollen, Altenberg, 1818 (1.500/1.500)

Schuldveschr. Kaiser Karl der Sechste, 1736 (7.500/8.000)

Berolina Häuserbau-AG, Berlin, 1872 (2.750/4.400)

Neue Zoologische Gesellschaft, Frankfurt, 1872 (1.500/1.700)

AG für landwirtschaftliche Maschinen vorm. Gebr. Buxbaum, Würzburg, 1909 (3.000/3.300)

AG für Trebertrocknung, Cassel, 1896 (1.000/1.000)

Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Leipzg, 1897 (1.600/2.200)

EREZ ISRAEL Siedlungsgesellschaft mbH / Jüdischer Nationalfonds Cöln/London, 1910 (800/1.400)

Essener Bergwerks-Verein König Wilhelm, 1872 (2.800/3.000)

F. Wöhlertsche Maschinenbau-Anstalt und Eisengiesserei, Berlin, 1881 (900/1.200)

Flensburger Export-Brauerei, 10.5.1889 (2.000/2.200)

Flensburger Export-Brauerei, 1.8.1889 (2.000/2.200)

Heilbronner Gewerbebank, 1894 (800/1.100)

Stadthalle Königsberg Preussen, 1907 (7.500/9.500)

Robert Bosch AG, Stuttgart, 1922 (1.200/1.300)

 

Nicht zugeschlagen wurden

Colorado Central Railroad, New York, 1885 (1.100)

State of Texas, Austin, 1861 (1.500)

Thomas A. Edison Incorp., New Jersey, 1925 (1.200)

Cie. des Paquetbots a Vapeur de Bordeaux au Havre, Bordeaux, 1838 (2.000)

S.A. des Paquetbots a Vapeur entre Le Havre et Londres, LeHavre, 1837 (1.500)

Indemnizacion A Poseedores de Esclavos, San Juan de Puerto Rico, 1876, (2.500)

Companhia Real de Toledo unida a la de Extremadura, 1748 (3.000)

Compania Real de Granada, 1747 (3.000)

Deutsch-amerikanischer Bergwerks-Verein, Elberfeld, 18.., (3.300)

Herzoglich Nassauische Concessionirte Wiesbadener Eisenbahn Gesellschaft, 1853 (1.500)

Schlesische Landschaft, Leobschütz, 1795 (1.300)

Sieg-Rheinischer Bergwerks- und Hütten-Actien-Verein, Cöln, 1858 (1.500)

Deutscher Bergwerks-Verein, Dortmund, 1872 (1.500)

Hibernie und Shamrock Bergwerks-Gesellschaft, Düsseldorf, 1874 (1.500)

Magdeburger Bergwerks-AG, 1872 (2.500)

Tönninger Dampfschiffahrtsgesellschaft, 1874 (2.800)

Niederwald-Bahn-Gesellschaft, Berlin, 1884 (2.000)

Theater-Verein zu Elberfeld, 1883 (1.200)

 

Nicht aufgerufen, Ergebnis daher unbekannt:

E. Remington & Sons, Ilion, 1882 (1.500)

Rio Grande and Texas Land Comp., N.Y., 1836 (6.000)

Standard Oil Trust, New York, 189. (1.450)

Thomas A. Edison Incorp., New Jersey, 1917 (1.800)

Navigation Interieure Action du Drot, Bordeaux, 1827 (1.800)

Keyserlich Indische Compagnie, Antwerpen, 1730 (1.400)

Börsen-Handels-Verein, Berlin, 1875 (1.300)

Berücksichtigt man die Umstände, eine sehr gute Auktion. Schließlich ist Geld in unserem Markt nicht unbegrenzt verfügbar. Zuschlagsquote in Stücken geschätzt 40%, ähnlich wohl auch in Geld. Damit können die Veranstalter sicher gut leben. Bevor ich zum Basar komme, an dieser Stelle auch einmal ein Lob an FHW. Stets gute Kataloge, ausführliche Beschreibungen und gute Internet Präsenz. Das ist nicht selbstverständlich. Besonders wenn man 6 Auktionen pro Jahr (inkl. HSK) produziert. Bei aller berechtigten Kritik muß man gute Dinge auch gut sein lassen.

Der Basar leider immer noch mit Eintritt ähnlich familiär wie die Auktion. Ich hatte den Eindruck, es waren mehr Händler auf dem Basar als zur Auktion. Es wäre schön wenn man für Basar und Auktion vielleicht wieder etwas mehr Werbung machen würde oder vielleicht auch einmal einen Ortswechsel in die Innenstadt in Betracht zieht.