80. Auktion der Freunde Historischer Wertpapiere in Berlin, Sorat Hotel Spree-Bogen
Das
SORAT-Hotel Spreebogen in Berlin war Ort der letzten Auktion der Freunde
Historischer Wertpapiere in 2005. Mit 1.751 Losen wurde in der 80. Auktion
der FHW den etwa 20 Besuchern ein breites Angebot an internationalen und
nationalen Papieren präsentiert. Dabei besonders auch einige regionale Berliner
Stücke, die lange nicht mehr zur Verfügung standen.
Gewohnt
pünktlich begann Michael Weingarten um 11.00 Uhr im ADS Verfahren mit der
Versteigerung des Auslandsteils. Dabei fiel auf, dass Israel und Russland dieses
Mal besonders gefragt waren. Der Auslandsteil überhaupt verhältnismäßig gut
beboten war. Nach einer kurzen Mittagspause folgte dann Deutschland vor
ebenfalls etwa 20 Besuchern.
Hier
dann das gewohnte Bild. Es fehlen die Interessenten im mittleren Preissegment
und es wird sehr selektiv gekauft. Da bleibt dann auch manch wirklich gutes Stück
liegen. Denn die Preise für Perpetuum Mobile und Unterweser Schlepp waren nun
wirklich moderat angesetzt. DM dagegen weiter gut behauptet, wenn auch nicht
mehr ganz so umkämpft.
Besondere
Zuschläge:
New
Navigation
de la Dronne,
Cie
d’Exploitation et de Colonisation des Landes de
Mercedes
Company Ltd.,
Svenska
Osz-Indiska Co., Stockholm, 1782 (1.500/2.200)
Danske
West-Indiske og Guineiske Compagnie, Kopenhagen, 1734 (3.250)
La
Real Comp. de Comercio Establecida en
Badische
Zink-Gesellschaft AG, Mannheim, 1858 (800/1.100)
Berliner
Brod-Fabrik, 1858 (10.000/10.000)
Marienberger
Silberbergbau-Gesellschaft, 1868 (1.500/1.600)
Berliner
Union AG für Eisengießerei und Maschinen-Fabrikation, 1872 (1.600/1.600)
Berliner
Vulcan Eisengießerei u. Maschinenfabrik für Eisenbahn- u. Bauwesen, 1872
(1.250/1.250)
Elbinger
AG für Fabrication von Eisenbahn-Material, Berlin, 1871 (6.000/6.000)
Actien-Brauerei
Mittweida, 1900 (1.500/1.800)
Berliner
Sportpark-Gesellschaft, 1897 (4.000/4.200)
Frankenholzer
Kohlenbergbau-Unternehmen, Zweibrücken, 1879 (1.250/1.250)
Heilbronner
Gewerbebank, 1896 (800/1.100)
Salzwedeler
Kleinbahn GmbH, 500 M, 1902 (1.200/1.300)
Salzwedeler
Kleinbahn GmbH, 1.000 M, 1902 (1.400/1.400)
Stettiner
Strassen-Eisenbahn-Ges., 1885 (1.500/1.750)
Nicht
zugeschlagen wurden:
Danske
West-Indiske og Guineiske Compagnie, Kopenhagen, 1734 (3.250)
Brigg
Schiff Providentia, Rostock, 1850 (1.000)
Chemische
Fabrik von Maerklin et Comp., Freudenstadt, 1831 (1.300)
Dortmunder
Bergbau- und Hütten-Gesellschaft, 1857 (1.500)
Perpetuum
Mobile, Augsburg, 1849 (1.900)
Actien-Baugesellschaft
Mülheim a.d.Ruhr, 1873 (1.500)
Allianz-Versicherungs-AG,
Berlin, 1890 (1.500)
Deutsch-Überseeische
Electrizitäts-Gesellschaft, Berlin, 1906 (2.500)
Nationale
Paroid-Werke Studien-Gesellschaft, Berlin-Reinickendorf, 1914 (1.600)
Schleppschiffahrtsgesellschaft
Unterweser, Bremen, 1890 (4.500)
Nicht
aufgerufen, Ergebnis daher nicht bekannt:
Great
Cariboo Gold Co.,
Southern
Trans-Continental Railroad
Essen-Arenberger
Bergbau-Gesellschaft, 1856 (2.500)
Böhmisches
Brauhaus Commandit-Gesellschaft auf Actien A. Knoblauch, Berlin, 1873 (1.500)
Deutsche
Pulverfabriken AG zu Rönsahl und Waldsrode, 1873 (1.000)
Bremer
Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik, Bremen-Vegesack, 1900 (1.000)
Die
Veranstalter dürften zufrieden sein, haben sie doch 21 Stück über 1.000 Euro
platziert und damit alleine netto 46.000 Euro Zuschlagssumme erzielt. Ein gutes
Ergebnis für Berlin in diesen Zeiten. Meine Schätzung knapp 40% des
Gesamtausrufs erreicht und auch Lose zugeschlagen.
So konnte man am Ende von einer gelungenen Veranstaltung sprechen, klein aber fein und durchaus erfolgreich. Besonders da der lange Schatten BARoV über dem deutschen Markt liegt und das führt mit der neuerlichen Konjunkturflaute zu sehr zögerlichem Kaufverhalten. Wer kann es den Sammlern verdenken. Schließlich möchte niemand heute viel Geld für ein Stück bezahlen, dass im nächsten Jahr, wenn es denn in der nächsten BARoV-Auktion auftaucht , für einen Bruchteil des Preises zu bekommen ist. So werden wir wohl noch etwas warten müssen, bis besonders die seltenen Reichsmarkpapiere ihre Käufer wieder finden. Trotzdem sollten die „Freunde“ und alle anderen Marktteilnehmer weiter daran arbeiten mehr Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, denn auch bei der Berliner Veranstaltung waren neue Gesichter die große Ausnahme.