81. Auktion der Freunde Historischer Wertpapiere und Sammlertreffen am 25./26.03.2006 in Frankfurt, Steigenberger Hotel Metropolitan

Ein neuer Standort im Zentrum Frankfurts. Sehr zur Freude der Sammler folgten die "Freunde" deren Wunsch nach einem zentralen Veranstaltungsort. 1833 Lose warteten dieses Mal auf ihre neuen Besitzer und die drei Auktionatoren Jörg Bennecke, Ulrich Drumm und Michael Weingarten hatten gut zu tun und blickten auf einen teilweise sehr gut gefüllten Saal  (50 Bieternummern).  Start pünktlich mit USA Teil und dem 1.Teil Ausland, dessen Ergebnis die Erwartungen der Versteigerer erfüllt haben sollte. Zwar blieben einige teure Stücke liegen, aber für viele Papiere der US-Ölsammlung wurde im Einzelverkauf ein Abnehmer gefunden. Dazu ein gutes Ergebnis bei den Autographen. Ein ganz anderes Bild nach der Pause. Russland ein voller Erfolg. Zwei Telefonbieter zeigten dem Saal was Bietgefechte sind. Schweiz sehr durchwachsen, nur ein kleiner Teil der angebotenen Bahnsammlung stieß auf Interesse. Bei den Losen mit 50% Ausruf natürlich eine hohe Zuschlagsquote, dabei oft nicht weit vom Ausruf entfernt. Deutschland am Ende doch etwas abgeschlagen. Das Topstück ging zurück und auch sonst war Teures nicht sehr gefragt. Eher wurde im mittleren Preissegment selektiv gekauft. Was übrigens auch für DM-Papiere galt, die dieses Mal doch nicht so nachgefragt waren.

Zuschläge über 1.000 Euro.

St. John's Railway, Jacksonville, 1874 (Ausruf 1.000/ Zuschlag 1.060)

Standard Oil Company, Cleveland, Ohio, 1875 (5.000/6.500 )

Standard Oil Trust, New York, 1883 (2.500/2.600)

Kononklijke Maatschappij voor Dierkunde van Antwerpen Onroerend Patrimonium, 1985 (900/1.050)

Le Corsaire L'Egle, Paris, 1809 (750/1.000)

Lodzer Fabriks-Eisenbahn-Ges., Warschau, 1866 (400/1.100)

Sammlung Russische Eisenbahnen (2.500/4.400 )

Russischer Lloyd Versicherungs-Gesellschaft für See-, Fluss- und Landtransporte, St. Petersburg, 1907 (1.600/3.800)

Rhätische Bahn, Chur, 1901 (4.500/4.700 )

Rhätische Bahn, Chur, 1906 (3.500/3.500 )

Actien-Zucker-Fabrik Wierthe, 1867 (2.000/2.000 )

Sieg-Rheinischer Bergwerks- und Hütten-Verein, Cöln, 1858 (1.400/1.500)

Zeche Johann Mathias, Bochum, 1845 (1.000/1.000 )

Chemische Fabrik Berlin-Charlottenburg, Berlin, 1871 (2.000/2.000)

Actien-Zucker-Fabrik, Zduny, 1882 (1.500/1.600)

Deutsche Bank, Berlin, 1914 (4.500/4.500)

Dieselmotoren-Verkaufsgesellschaft, Breslau, 1898 (2.000/2.000)

Gasmotoren-Fabrik Mannheim, 1883 (3.500/4.400)

Norddeutsche Petroleum-Industrie-Gesellschaft, Oberhausen, 1881 (800/1.200)

 

Nicht zugeschlagen werden konnten:

Great Cariboo Gold & Co., South Dakota, 1909 (Ausruf 1.000 )

Plank Road & Harrowgate Land Co., Philadelphia, 1857 (1.000)

Transcontinental Aerial Navigation Co., Chicago, Ill., 1888 (1.200)

Sammlung Ölwerte USA (8.000 - die Stücke wurden danach einzeln verauktioniert))

Atlantic & Western Railroad Co. of Florida, 1894 (2.500)

United States of America, New York, 1866 (1.250)

Towarzystwo Wyrobow Zbozowych, Warschau, 1825 (1.000)

Fabrica de Faincas das Caldas da Rainha, Lissabon, 1884 (3.500)

Berninabahn, Poschiavo, 1924 (1.250)

Chur-Arosa Bahn, Chur, 1913 (1.750)

Cie. du Chemin de Fer Martigny-Orsieres, Martigny, 1908 (1.000)

Rhätische Bahn, Chur, 1906 (2.500)

Rhätische Bahn, Chur, 1911 (1.250)

Schöllenbahn, Andermatt, 1912 (5.500)

Banco Nacional de San Carlos, 1782 (1.000)

Oberhessische AG für Bergbau und Hüttenbetrieb, Giessen, 1865 (1.800)

Schlesische AG für Bergbau und Zinkhütten-Betrieb, Breslau, 1853 (2.000)

Steinkohlenbau-Verein zu Rochlitz, 1855 (12.000)

Steinkohlenzeche Matias ins Osten, Bochum, 1851 (1.000 )

Gewerkschaft Odinshall, Hannover, 1905 (1.400)

Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG, Frankfurt, 1920 (1.500)

 

Nicht aufgerufen wurden:

Hibernia und Shamrock Bergwerks-Gesellschaft, Düsseldorf, 1874 (1.500)

Hohenhameler Zuckerfabrik, Hohenhameln, 1876 (1.800)

Steinkohlen-Bergwerk "ERIN", Zeche Erin bei Castrop, 1887 (2.500)

Obwohl das schon bekannte ADS-Verfahren letztlich keine objektive Beurteilung zuläßt, darf man diese Auktion als sehr erfolgreich bewerten, auch wenn ein Teil der Topstücke keinen Käufer fanden. Die russischen Papiere, die 50% Lose und  guten Zuschlägen im mittleren Preissegment dürften zu einem guten Ergebnis beigetragen haben. Wie schon in Hamburg dürfte die Zuschlagquote der Stück nahe 50% liegen. In Geld durch die doch zahlreichen Rückgänge bei den teuren Stücken im Verhältnis etwas schlechter.

Der Basar am Folgetag erfreulich ohne Eintrittsgebühr gut besucht und lebhaft, leider trotzdem nur die die üblichen "Verdächtigen". Aber man kann wohl auch nicht alles auf einmal erwarten. Auf jeden Fall schien es so als ob alle zufrieden waren mit dem neuen Standort, der nun wirklich am optimal im Zentrum liegt und eine vorzügliche Verkehrsanbindung besitzt. Bleibt zu hoffen das der Handel zufrieden war, damit die Veranstaltung auch künftig im Zentrum stattfindet.