XVIII. Auktion des Hanseatischen Sammlerkontor für Historische Wertpapiere am 11.9.2004 in Hamburg, Hotel Steigenberger

Haben Sie eine Brauerei Aktie die ziemlich selten ist? Liefern Sie diese noch einfach beim HSK ein. Denn hier können Sie ein richtig gutes Geschäft machen. So hatte es am 11.9.2004 jedenfalls den Anschein. Von den 1067 Losen wären sicher mehr Lose versteigert worden, wenn das Angebot im Bereich Brauereien und Lübeck größer gewesen wäre. Aber eigentlich begann alles wie immer. Einem Vortrag zum Thema Schiffsbeteiligungen, folgte die Auktion. 

Zuerst mit dem Auslandsteil, der mit großen Schritten von Christian Schröder "verauktioniert" wurde. Dabei fiel auf, daß praktisch alle Titel über 1.000 EURO liegen blieben. Es folgte der Regionalteil. Den teilte sich Christian Schröder dann mit Michael Weingarten. Das half jedoch nur bedingt. Die Topstücke konnten zwar versteigert werden, aber einige gute Papiere blieben liegen. Überhaupt schien mir das Interesse am Regionalteil schon größer. 

Nach einer Pause folgte am Nachmittag, der zweite Teil der Auktion mit dem restlichen Deutschland. Hier änderte sich der Eindruck. Ein etwas besserer Besuch (jetzt ca. 40 Personen im Saal)  sorgte für eine gute Zuschlagsquote und wie schon erwähnt, besonders bei den Brauerei Aktien teilweise für herausragende Ergebnisse. Leider muß man aber auch feststellen, daß nun BAROV Papiere in Präsenzauktionen auftauchen. Ist das wirklich nötig ? Da bleibt doch eh die Hälfte liegen. Liebe Auktionshäuser wartet doch bitte noch 2-3 Jahre. Dann ist das nicht mehr so langweilig. Wir, die Sammler können ja verstehen, daß es nicht einfach ist immer wieder neues Material zu finden. Wir freuen uns aber auch über Auktionen wenn nicht ständig 1.000 Lose und mehr unter den Hammer kommen und eure Zuschlagsquote wird doch durch diese Papiere auch nicht besser. Laßt die BAROV Papiere bitte in den Schnupperauktionen oder bietet sie in den Präsenzauktionen als Einsteiger-Lot an.

Der anschließende Basar sah eine kleine Schar an Händlern, die ihre Stücke einem kleinen Sammlerkreis anbot. Überhaupt fiel auf, daß kurz nach der Auktion in Wolfenbüttel doch wohl so mancher Geldbeutel etwas strapaziert war. Händler und Sammler schienen sehr ausgewählt zu kaufen. Das macht die Einschätzung zum Ergebnis noch schwieriger. Wie üblich wurden im Auslands- und im Deutschlandteil nicht alles Lose aufgerufen. So täuscht meines Erachtens die gute Zuschlagsquote bei den teuren Stücken ein wenig. Ich denke die Zuschlagsquote (in Stücken) dürfte um 50% liegen.

Bemerkenswerte Einzelergebnisse:

Sa. des Ballons Captifs Transportables, Pars, 1891 (Ausruf 2.000/Zuschlag 2.000)

Hannoversche Brodfabrik, 1886 (1.000/1.000)

Kaiser-Brauerei, Ricklingen, 1902 (1.250/2.500)

Uelzener Bierbrauerei-Gesellschaft in Hamburg und Uelzen, 1890 (650/1.000)

Deseniss & Jacobi AG, Hamburg, 1899 (1.200/1.200)

Hamburg-Amerikanische Nähmaschinen-Fabrik, 1871 (5.000/5.000)

Hamburg-Bremer Feuer-Versicherungs-Gesellschaft, Hamburg, 1857 (15.000/16.666)

Hammonia Möbelfabrik, Hamburg, 1891 (1.200/1.200)

Baltische Mühlen-Gesellschaft, Neumühlen bei Kiel, 1881 (1.250/1.250)

Herzogthümer Schleswig-Holstein, Kiel, 1850 (1.200/1.200)

Actien-Bau-Gesellschaft Ostend, Berlin, 1903 (800/1.450)

Actien-Brauerei Feldschlösschen, Minden, 1888 (750/1.050)

Actien-Verein des zoologischen Gartens zu Berlin, 1871 (1.450/1.450)

AG für Bergbau und Hüttenbetrieb PORTA WESTPHALICA, Porta, 1866 (1.250/1.250)

Aktienbrauerei zum Löwenbräu in München, 1895 (2.500/4.200)

Brauerei-Gesellschaft Gg. Neff Actienbrauerei, Heidenheim a/Brenz, 1899 (1.500/2.000)

Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt, 1899 (1.000/3.400)

AG Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt, 1943 (250/1.100)

City of Leipzig, 1926 (1.000/1.000)

Commandit-Gesellschaft Carl Ruetz & Comp. Rothe Erde bei Dortmund, 1870 (4.500/4.500)

Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff-, und Hafen-AG, Berlin, 1872 (2.500/2.700)

Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff-, und Hafen-AG, Berlin, 1873 (6.000/6.300)

Deutsch-Holländischer Actien-Bauverein, Berlin/Rotterdam, 1876 (1.000/1.000)

F. Wöhlertsche Maschinenbau-Anstalt und Eisengiesserei AG, Berlin, 1877 (2.500/2.500)

Oberrheinische Versicherungs-Gesellschaft, Mannheim, 1886 (2.500/2.500)

Parkbrauerei Zweibrücken-Pirmasens vorm. Schmidt-Jacoby und Seitz, Zweibrücken, 1897 (900/1.100)

Renault Freres-Automobil-AG, Berlin, 1907 (2.500/2.500)

Sächsische Metallware-Fabrik August Wellner Söhne AG, Aue in Sa., 1913 (950/1.100)

Steinkohlen-Bergwerk Eintracht-Tiefbau, Zeche Eintracht Tiefbau bei Steele, 1882 (1.000/1.000)

Steinkohlen-Bergwerk Haus Sölde, Asseln, 1899 (800/1.050)

Vereinigte Elbeschiffahrts-Gesellschaften AG, Dresden, 1903 (900/1.100)

Wusterwitz-Rathenower-Ziegelei AG, Berlin, 1873 (2.200/2.400)

 

Nicht zugeschlagen wurden:

 

Columbus Zoological Company, Columbus, Ohio, 1904 (1.850)

Caisse d'Espargnes et de Bienfaisance, Paris, 1792 (1.800)

Milford & Mataromas Railroad, Pennsylvania, 1871 (1.200)

Cie. des Paquebots a Vapeur de Bordeaux au Havre, Bordeaux, 1838 (2.400)

Corsair le Hazard, Bayonne, 1798 (1.200)

Keyserlich Indische Compagnie, Antwerpen,1730 (1.500)

Ridhus af Sten, Göteborg, 1824 (1.000)

S.A. des Paquebots a Vapeur entre Le Havre et Londres, Le Havre, 1837 (1.800)

Actien-Zuckerfabrik zu Osterwieck, 1878 (2.500)

Dampfschleppschiffahrts-Gesellschaft auf der Oberweser (Blankette), Bremen, 1854 (2.500)

Vereinte Weser-Dampfschiffahrt, Hameln, 1843 (4.500)

Zuckerfabrik Papenteich zu Meine, 1896 (4.000)

Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG, Hamburg, 1925 (2.500)

Rostock Neubrandenburger Chaussee, Rostock, 1834 (4.500)

Chemische Fabrik von Maerklin et Comp., Freudenstadt, 1831 (1.400)

Deutsch-amerikanischer Bergwerks-Verein, Elberfeld, 1826 (3.500)

Kaiser Karl VI. (Schlesische Anleihe), Amsterdam, 1734 (2.400)

Münchner Tierpark AG, 1929 (3.000)

Neue Berliner Hagel-Assecuranz-Gesellschaft, 1854 (1.500)

Pfälzische Bank, Ludwigshafen a.Rh., 1891 (2.500)

Zeche Baldeneier Stollen, Essen, 1822 (3.000)

 

Das subjektive Fazit fällt daher sehr unterschiedlich aus. Erste Hälfte der Auktion durchwachsen, zweite Hälfte gut - sehr gut. Basar wie gehabt nur für Insider (Schade !) Unter der langsam wieder spürbaren BAROV Diskussion und den bevorstehenden Ereignissen in Würzburg und Frankfurt 75. FHW Auktion aber wohl in Summe zufriedenstellend.