HAMBURGISCHE
SÜDSEE-AKTIENGESELLSCHAFT IN HAMBURG
Die Hamburgische Südsee-Aktiengesellschaft wurde am 13.11.1913 u. a. von M.M.Warburg & CO gegründet und eingetragen am 3.12.1913. Zweck der Gesellschaft war der Erwerb und Betrieb von Faktoreien und Plantagen, sowie Bergbau auf den Südseeinseln, einschließlich in Neu Guinea oder in anderen Ländern; Betrieb von Handel und Schifffahrt jeder Art, insbesondere in der Südsee und zwischen dieser und Hamburg, sowie sonstiger Häfen aller Erdteile und ferner der Betrieb aller hiermit im Zusammenhang stehenden Geschäfte.
Die
Gesellschaft übernahm das Geschäft der Forsayth GmbH in Hamburg per 1.1.1914
als Ganzes für einen Kaufpreis von 2.000.000 Mark, die gleichzeitig das
Eigenkapital darstellten. Sie war von der Pflicht zur Vorlegung der Bilanzen bis
1922 befreit worden. Während des 1. Weltkrieges wurden die Geschäfte der AG in
Neu-Guinea weiter geführt, die Pflanzungen entwickelten sich günstig, erst
1920 wurden die Pflanzungen etc. von der Australischen Regierung beschlagnahmt.
Anfang 1921 machte die Gesellschaft daher Entschädigungsansprüche bei der
deutschen Regierung in Höhe von 24.000.000 Goldmark geltend.
Im Laufe des Jahres 1921 hatte die Hamburgische Südsee-AG 8.500.000
Mark als Vorentschädigung erhalten. Anscheinend waren die Anteilseigener zu
diesem Zeitpunkt noch von einer weiteren positiven Entwicklung überzeugt. Das
Eigenkapital wurde daher 1923 um 1.400.000 Mark auf letztlich 3.400.000 Mark erhöht,
um die AG mit der Hamburger Überseefirma Heinrich Rudolf Wahlen G.m.b.H. zu
vereinigen. Außerdem erwartete die Gesellschaft 1925 noch eine weitere Entschädigungszahlung
über 3.000.000 Mark.
Im
Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften von 1925 ist jedoch bereits zu
lesen, dass
"Die
jetzt durch die Australier heruntergewirtschafteten, früher glänzenden Anlagen
der Gesellschaft lassen ein wenig günstiges Liquidations-Ergebnis erwarten. Bezüglich
einer weiteren Betätigung in Niederländisch-Indien hatte sich die Gesellschaft
entschlossen, einem Unternehmen in den Molukken näherzutreten, das Damarharz
verwertet und Fischerei betrieb. Außerdem sollte Tauschhandel getrieben und der
Holzbestand der Insel Misool verwertet werden. Eine Bepflanzung wurde vorläufig
nicht ins Auge gefasst, sondern nur das Tauschgeschäft und die Ausbeutung der
Bodenschätze. An dem Unternehmen sollten sich befreundete und
Tochtergesellschaften beteiligen, so daß die Aufbringung des Kapitals nicht
durch die Gesellschaft allein erfolgen sollte."
Was
folgte war der Niedergang und ab 1930 die Liquidation.