RHEDEREI-AKTIEN-GESELLSCHAFT  "OCEANA" IN HAMBURG

Die "Oceana" wurde am 28.2.1907 gegründet mit dem Zweck, Dampfschiffe zu erwerben und zu betreiben, besonders in der Transatlantik Fahrt. Das Kapital sollte 1.750.000 Mark betragen und zwar in Aktien zu 1000 Mark. Aber die Finanzierung machte Probleme. So waren Ende 1907 492.072 Mark noch nicht einbezahlt, wobei auf 260 Aktien gar nur 25% eingezahlt waren. Zum 7.1.1908 forderte die Gesellschaft die Restzahlung und sollte eine Überraschung erleben. Der Aufsichtsrat der aus dem Vorsitzenden Heinrich Freiherr von Richthofen, Robert Edminson und Dr. Antoine-Feill wartete bis 1909 vergebens auf die Restzahlung für die 260 Aktien und mußte das Kapital auf 1.490.000 Mark herabsetzen. Dabei wurden die Stück 1-130 und 450-580 am 6.4.1909 für wertlos erklärt.

Zur Finanzierung der 5 Schiffe mußte wohl aufgrund dieser finanziellen Schwierigkeiten die vorgesehene Prioritätsanleihe, die ursprünglich einen Umfang von 1 Mio. Mark haben sollte, auf 1.225.000 Mark erhöht werden. 

Neben diesen finanziellen Problemen gab es aber auch noch Probleme mit den Schiffen und schon im ersten Jahr litt die Gesellschaft unter 2 Havarien. Erst nach einer Reduzierung des Eigenkapitals um 510.000 auf 980.000 Mark, durch Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis 3:2 und durch Ankauf und Vernichtung von 20 Aktien, wurde die Situation etwas besser. In den Jahren 1912 und 1913 konnte sogar eine Dividende von 10% ausgeschüttet und ein sechstes Schiff gekauft werden.  Doch der Kriegsausbruch beendete alle Hoffnungen. Alle Schiffe lagen bei Kriegsausbruch in feindlichen oder neutralen Häfen. Um dem Totalverlust vorzubeugen, entschlossen sich die Gesellschafter daher am 13.7.1914 die Firma zu liquidieren. Die Schiffe wurden zu diesem Zweck bereits im September 1914 verkauft.

Rhederei-Aktien-Gesellschaft "Oceana" (251 KB)     

Stücke der Anleihe sind im übrigen bis heute nicht bekannt geworden.