NEUE DEUTSCH-BÖHMISCHE ELBESCHIFFAHRT AKTIENGESELLSCHAFT

Die Gesellschaft wurde 1907 als  Reaktion auf die Vereinigte Elbeschiffahrt Gesellschaft mit einem Kapital von 2.700.000 Mark gegründet. Hauptaktionäre waren Speditionsfirmen in Böhmen, Sachsen, Magdeburg und Hamburg, die eine Alternative zur marktbeherrschenden Vereinigte Elbeschiffahrts-Gesellschaften haben wollten. Der 1. Weltkrieg und ein sehr hart geführter Konkurrenzkampf brachten der Gesellschaft jedoch 10 verlustreiche Jahre.

 

Aktie Neue Deutsch-Böhmische Elbeschiffahrt, 1907 (84 KB)            Aktie Neue Deutsch-Böhmische Elbeschiffahrt, 1907 (194 KB) mit Druckfehler

 

1917 erwarb dann die Georg Schicht AG in Aussig einen Teil des Aktienkapitals. Da diese Gesellschaft bereits die Aktienmehrheit an der Deutsch-Österreichischen Dampfschiffahrt Actien-Gesellschaft besaß, wurde 1918 eine Betriebsgemeinschaft zwischen der Neue Deutsch-Böhmische Elbeschiffahrt und der österreichischen Gesellschaft vereinbart. Die 1921 in der Eingliederung der Deutsch-Österreichischen Dampfschiffahrt endete. Außerdem bestand in den zwanziger Jahren auch noch eine Betriebsgemeinschaft mit der "Elbe" Dampfschiffahrts-Actien-Gesellschaft, durch Erpachtung sämtlicher Betriebsmittel.

 

Mit der Inflation wurde der Freistaat Sachsen der zweite Hauptaktionär der Gesellschaft. 1923 übernahm er zunächst die Hälfte des Aktienkapitals der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrt AG (SBDA), die im Jahre 1922 von der aufgekauft worden war. 1924 beteiligte er sich auch direkt an der Stammgesellschaft. Das Unternehmen wurde so auf Kosten der Steuerzahler geschützt.

 

Zweck der Gesellschaft und der mit ihr verbundenen Unternehmen war übrigens der Fracht- und Schleppverkehr auf Elbe, Saale und Moldau und einen Eildampferverkehr zwischen Halle a.S. - Hamburg und Halle - Berlin. Der Verkehrsbereich umfaßte alle Umschlagsplätze der Elbe, und der Moldau zwischen Hamburg/Lübeck und Prag, der Saale bis Halle und der märkischen Wassertstraßen bis Berlin, mit Anschluß nach Stettin und östlich von Berlin gelegenen Plätzen.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Gesellschaft, obwohl viele der Schiffe verloren gingen wieder aufgebaut und ging 1950 an die Deutsche Schiffahrts- und Umschlagsbetriebszentrale (DSU) über.

Von der Gründeraktie gibt es übrigens einige mit einem Druckfehler. Der farbige Untergrund ist dabei intensiver, steht aber auf dem Kopf.