DAMPFSCHIFFFAHRTS-GESELLSCHAFT "NEPTUN", BREMEN

Am 1. April 1873 gründeten Bremer Kaufleute die Dampfschifffahrts-Gesellschaft "Neptun". Sie ging aus einer im Jahr 1869 gegründeten Partenreederei hervor, die mit drei Dampfern einen Verkehr in die nordischen Länder aufgenommen hatte. In den Jahren 1870/71 waren diese Schiffe, um sie vor den Gefahren des deutsch-französischen Kriegs zu schützen, nach Schweden verchartert worden und fuhren unter schwedischer Flagge. Auch später noch waren die Schornsteine der D.G. "Neptun" in den schwedischen Landesfarben gehalten und erinnerten an die erste Zeit nach der Gründung.

       

In stetiger Aufwärtsentwicklung wurde nach 1873 das Betätigungsfeld der Gesellschaft ständig erweitert. Neben dem Skandinavien-Dienst erfolgte die Einrichtung neuer Linien nach Holland, Belgien, Spanien und Portugal sowie nach Häfen der deutschen Ostsee und des Baltikums. Ferner wurden regelmäßig Fahrten vom Unterrhein nach skandinavischen und sonstigen Ostsee-Plätzen aufgenommen, teilweise in Kombination mit Rotterdam.

 

In diesem Aufstieg erlitt die Gesellschaft einen schweren Rückschlag durch die Folgen des 1. Weltkrieges. Von 76 Dampfern mit einer Tragfähigkeit von 78.000 t ging fast die Hälfte verloren. Trotzdem konnte 1918 mit der verbliebenen Tonnage der größte Teil der Liniendienste wieder aufgenommen werden, wobei in den weiteren Jahren der planmäßige Wiederaufbau der Flotte erfolgte.

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Schwerer noch als der 1. Weltkrieg zerstörte der 2. Weltkrieg die Flotte der Reederei. Von einem höchsten Tonnagestand während des Krieges von 87 Schiffen mit 149.000 t Tragfähigkeit verblieben der Gesellschaft nur 16 Schiffe mit insgesamt 14.000 t. Ungeachtet dieser Schäden gelang es der Reederei, ihre Flotte in den Nachkriegsjahren wieder auszubauen.  Mit dieser Flotte konnten regelmäßige Tourlinien im europäischen Küstenverkehr (Skandinavien, Belgien, Spanien und Portugal) unterhalten werden. Der früher so bedeutende Rhein/-See-Verkehr konnte jedoch, bedingt durch den Ausfall der ostdeutschen Häfen, nur in beschränktem Umfang wieder aufgenommen werden.

Heute gehört die Gesellschaft, nachdem die Aktienmehrheit lange beim Norddeutschen Lloyd lag, zur Sloman Neptun Schifffahrts-AG. Diese hat etwa 100 Mitarbeiter und ist im Versandhandel tätig.