WESERMÜHLEN-AKTIENGESELLSCHAFT

Schon vor der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, hatte der Eigentümer der Wesermühle Friedrich Wilhelm Meyer erkannt, dass eine eigene Flotte Vorteile für seine Mühlen hatte. Er gründete daher 1881 einen eigenen Schifffahrtsbetrieb, erwarb mehrere Kähne und konnte so bereits 1884 der erste Schleppdampfer der Wesermühlen seinen Betrieb aufnehmen. Die Gesellschaft wurde dann am 27. Juli 1898 mit einem Kapital von 2,5 Mio. Mark in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und betrieb das Mühlen- und Reedereigeschäft. In den Mühlen der Gesellschaft wurden Weizen- und Roggenmehle hergestellt, als Spezialität Hartgrieße und feinere Auszugsmehle. Die Reederei umfasste die Beförderung von Gütern auf der Weser, westdeutschen Kanälen und dem Rhein. Anfangs wurde auch noch Personenschifffahrt auf der Weser betrieben. Die nahm Friedrich Wilhelm Meyer jedoch mit, als er 1905 aus wirtschaftlichen Gründen seine Anteile an der Wesermühlen AG verkaufen musste. Meyer führte in der Folge die Personenbeförderung mit der Oberweser-Dampfschifffahrt eigenständig weiter.

 

Die Wesermühlen bauten die Flotte aus, besaßen bis zu 5 Dampfern und knapp über 20 Kähne. Mit diesen wurden in erster Linie die eigenen Transporte abgewickelt, aber auch Frachtaufträge von Dritten, um eine bessere Auslastung zu erreichen. Den 1. Weltkrieg überstand die Gesellschaft praktisch schadlos, doch im 2. Weltkrieg gingen zwei Schiffe verloren und, was viel schwerer wog, eine Mühle in Hameln. Nach dem Krieg wurde aus dem Schifffahrtsbetrieb die Hamelner Schifffahrt und Speicherei Kurt Kampffmeyer.

Wesermühlen AG 1928

Die Wesermühlen bestehen übrigens noch heute und gehören zur GoodMills Deutschland GmbH.