DAMPFSCHIFFAHRTSGESELLSCHAFT "VISURGIS" AKTIENGESELLSCHAFT, HAMBURG

Die 1897 aus der Firma Gildemeister & Ries in Bremen hervorgegangene Reederei „Visurgis“ AG, war bereits in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in Schwierigkeiten geraten. 1912 erfolgte die Liquidation und die Generalversammlung beschloss im Oktober des Jahres, das verbliebene Vermögen der Gesellschaft an eine neu zu gründende Aktiengesellschaft zu verkaufen.  

Daraufhin wurde am 24. November 1921 in Bremen die Dampfschiffahrtsgesellschaft „Visurgis“ AG gegründet, an der sich die bisherigen Aktionäre entsprechend beteiligen konnten. Geschäftszweck war der Erwerb von Schiffen und der Betrieb einer Reederei und aller damit zusammenhängenden Geschäfte. Im Dezember 1922 übernahm die neue Gesellschaft das gesamte Liquidationsvermögen der bisherigen „Visurgis.

 

Die „neue“ Reederei kaufte zwei alte Dampfschiffe: 1922 die 1899 als Viehtransporter gebaute „Granada“, die in „Brema“ umbenannt wurde, und im August 1923 den 1906 gebauten Frachter „Tranquebar“, den man in „Hansa“ umtaufte.

 

Die Geschäfte der nicht sehr kapitalkräftigen Gesellschaft liefen nicht sehr erfolgreich und die Eigner dachten bereits 1926 über eine Liquidation nach. Vorher versuchte man 1927 mit der Verlegung des Sitzes nach Hamburg die Geschäfte anzukurbeln. Doch der Erfolg blieb aus, die "Visurgis"  fuhr weiter Verluste ein, wobei auch ungewöhnliche Umstände eine Rolle spielten. Schon bald befand sich die Reederei daher auf dem Weg in die Abwicklung. Die „Brema“ wurde bereits im Februar 1927 nach Griechenland verkauft, die „Hansa“ 1928 an die Reederei Arnold Bernstein in Hamburg.

 

Visurgis.jpg (1608147 Byte)

 

Die Gesellschaft existierte danach noch mehrere Jahre, in der Hoffnung auf finanzielle Kompensation aus laufenden Gerichtsverfahren, ging dann aber Ende 1931 in Liquidation. Nachdem die in Argentinien und in Norwegen geltend gemachten Forderungen ergebnislos blieben, wurde die Dampfschiffahrtsgesellschaft „Visurgis“ AG in Liqu. am 28. Dezember 1935 aufgelöst.

Kapitalentwicklung

 

1897 Gründungskapital                                                             1.950.000 Mark

1907 Kapitalherabsetzung 3:2                                                   1.300.000 Mark

1913 Kapitalrückzahlung  390.000 Mark                                     910.000 Mark

1914 Kapitalrückzahlung  260.000 Mark                                     650.000 Mark

1921 Neugründung                                                                   5.200.000 Mark

1926 Kapitalumstellung 20:1 auf RM                                           260.000 Mark