ATLAS-WERKE AKTIENGESELLSCHAFT, BREMEN

Die Geschichte der Atlas-Werke ist eng verbunden mit der Entwicklung der AG Weser. Denn schließlich war es die Vorgängergesellschaft Norddeutsche Maschinen- und Armaturenfabrik, die 1905 von der AG Weser die Werftanlagen übernahm. Die AG Weser siedelte stromabwärts um und nachdem man auch noch das Gelände der Bremer Oelfabrik erwarb, konnte auf 80.000 qm Fläche jede Art von Schiffsmaschinen und Spezialeinrichtungen für Schiffe hergestellt werden.

Mit der Umwandlung des Unternehmens 1911  entstand die Atlas-Werke AG, die neben dem Bau von Schiffsmaschinen nun auch den Schiffbau, die Propellergießerei, den Apparatebau betrieb und eine Abteilung Unterwasserschall gründete, die für den Bestand des Unternehmens noch eine große Rolle spielen sollte. Schnell hatte man auf allen Fertigungsgebieten Fuß gefasst und der steigende Absatz im In- und Ausland und die Atlas-Werke entwickelten sich stetig.

 Atlas Werke 1922.jpg (118667 Byte)           Bisher älteste bekannte Aktie der Atlas-Werke  April 1928 (181 KB)            Atlas Werke 02.jpg (207579 Byte)

Besonders in der Entwicklung von Dampfanlagen und die für die Trinkwassergewinnung notwendigen Land- und Schiffsanlagen war die Gesellschaft sehr erfolgreich. Im Schiffsbau erwies es sich als sehr vorteilhaft, dass bei Neubauten die vollständige Ausrüstung mit Hilfsmaschinen aus einer Hand bezogen werden konnte. So liefen bis 1939 Hunderte von Frachtschiffen, Fährschiffen, Schleppern und Spezialfahrzeuge vom Stapel. Auch wenn fast alle Neubauten nicht besonders groß waren, letztlich wurde mit der Entwicklung von Hilfsmaschinen und anderer Erzeugnisse für diese Neubauten das eigene Werk zusätzlich unterstützt.

Die Kapitalentwicklung war entsprechend. Das Gründungskapital von 6.000.000 Mark wurde durch Kapitalerhöhungen 1916 um 1.600.000 Mark, 1920 um 4.500.000 Mark, 1921 um 13.000.000 Mark, 1922 um 15.000.000 Mark und 10.000.000 Mark in Vorzugsaktien auf 50.000.000 Mark erhöht.

Fliegerangriffe auf die auch in Kriegszeiten aktive Werft, legten die Atlas-Werke schließlich in Trümmer und das Zweigwerk in München fiel der Demontage zum Opfer. Doch der Wille war ungebrochen und so eroberte man sich nach dem Krieg alte Märkte zurück und begann neue Sparten aufzubauen.

Beim Wiederaufbau spielte besonders die bereits erwähnte Abteilung Unterwasserschall ein bedeutende Rolle. Die nun elektromechanische Abteilung eröffnete Möglichkeiten zur industriellen Nutzung des Ultraschalls. Dieser Bereich war es der in den Jahren bis heute die Atlas Werke prägte. Bis 1994 zum Krupp Konzern gehörend und danach zur DASA, firmieren die Atlas-Werke heute als STN ATLAS Elektronik und gehören zu 51 % der Rheinmetall AG und zu 49 % dem britischen Konzern BAE SYSTEMS. Schwerpunkte heute sind Luftfahrt-, Verkehrs- und Wehrtechnik.