BREMER VULKAN SCHIFFBAU UND MASCHINENFABRIK
Aus der geschichtlichen Überlieferung der Stadt Vegesack geht hervor, daß Anfang des Jahres 1805 der Schiffbaumeister Johann Lange, auf dem Gelände der schon seit dem 17. Jahrhundert bestehenden Werft von Cord Cöper, in Grohn bei Vegesack Schiffe für eigene Rechnung zu bauen begann. Bis 1842 hatte er bereits 190 damals noch hölzerne Segler und 330 andere Flußfahrzeuge gebaut.
1893 wurde das Familienunternehmen zusammen mit der ehemaligen Werft von Herrmann F. Ulrich, die zwischenzeitlich als Bremer Schiffbaugesellschaft firmierte, in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik umgewandelt um größere Entwicklungsmöglichkeiten zu haben. Die Langesche Werft wurde übrigens bereits 1895 geschlossen, so daß der Betrieb auf der Ulrichschen Werft weitergeführt wurde. Zu den anfangs gebauten kleineren Dampfern gesellten sich größere Schiffe für den transatlantischen Dienst. Daher mußte die Werft 1902 erweitert werden. Mit der Jahrhundertwende wurde die Nachfrage nach Neubauten größer und es bestellten Reedereien wie z.B. die Argo-Reederei, der Norddeutsche Lloyd, die DDG Hansa und die Hamburger Reedereien Deutsch-Ostafrika, Woermann und HAPAG Fracht- und Passagierdampfer. Kein Wunder also das bis 1912 neun Kapitalerhöhungen stattfanden.
Zwar reduzierte sich nach dem großen Boom die Mitarbeiterzahl von über 2.000 auf 800 im Jahr 1913, aber mit dem Einstieg von August Thyssen, der sich am Bremer Vulkan beteiligte, wuchs die Belegschaft auf etwa 4.000 im Jahr 1920.
Die Werft wurde im 2. Weltkrieg Rüstungswerft und baute u.a. 74 U-Boote. Dabei kamen leider auch KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene zum Einsatz. Nach dem Krieg, die Werft war nach Kriegsende den britischen Truppen in die Hände gefallen, hielt sich das Unternehmen mit dem Bau von Kleinartikeln wie Feuerzeugen und Kochtöpfen über Wasser.
Aber schon bald wurden erste Reparaturarbeiten durchgeführt und 1949 wurde der Schiffbau wieder aufgenommen. Erst wurden kleine Fischdampfer gebaut. Es war ein langer Weg bis 1968 das erste Containerschiff ausgeliefert wurde. Mitte der 80er Jahre begann dann der Anfang vom Ende. Nachdem man 1984 mit der Lloyd-Werft, Bremerhaven den Bremer Werftenverbund geschlossen hatte, kam es erstmal 1987 zu Liquiditätsproblemen. Dies schien jedoch gerade noch einmal gut gegangen zu sein. Doch mit der Übernahme von Werften in Stralsund und Wismar 1992, hat man sich wohl übernommen. Trotz einer Aufteilung des Unternehmens in Bremer Vulkan Verbund AG und Bremer Vulkan Werft und Maschinenfabrik GmbH 1994, kam es 1995 zu erneuten Liquiditätsproblemen, die letztlich im Mai 1996 zum Konkurs führten.