LEUX-WERKE AKTIENGESELLSCHAFT FÜR SCHIFF- UND BOOTBAU, FRANKFURT AM MAIN

Die Leux-Werke wurden am 20.01.1923 (eingetragen am 28.03.1923) zur Fortführung des unter der früheren Einzelfirma Ferdinand Leux zu Frankfurt a. M. seit 1855 betriebenen Fabrikationsgeschäfts für Schiff- und Bootbau gegründet. Das ursprüngliche Eigenkapital betrug 10 Mio. Mark in 10.000 Aktien zu je 1.000 Mark. Die Generalversammlung beschloss jedoch schon am 22.6.1923 eine Erhöhung um 50 Mio. Mark in 20.000 Aktien zu 1.000 Mark und 6.000 Aktien zu 5.000 Mark.

 

Das Werk der Firma in Niederrad stellte hauptsächlich Motor-, Ruder-, Segelboote, Kanadier, Kajaks und sonstige Kleinboote her. In ihrem Werk Osthafen wurden Eisenschleppkähne, Personen- und Frachtdampfer, Eisenkonstruktion produziert. Es bestanden Niederlassungen in Berlin und Hamburg. Die Firmenadresse in Frankfurt war Schifferstraße 94.

Am 27.8.1923 folgte eine weitere Kapitalerhöhung um 140 Mio. Mark, in 4.000 Aktien zu 5.000 Mark, 2.000 Aktien zu 10.000 Mark und 1.000 zu 100.000 Mark. Die daraus resultierenden 200 Mio. Mark wurden am 10.1.1925 umgestellt auf 750.000 Reichsmark (800: 3) in Aktien zu 20, 50, 100 und 1.000 Reichsmark. Gleichzeitig wurde das Kapital um 250.000 Reichsmark erhöht. Die Gesellschaft beschäftigte etwa 250 Arbeiter, geriet jedoch wie viele Firmen nach der Währungsreform in eine wirtschaftliche Krise.

 

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Im Januar 1926, findet sich in der Zeitschrift  „Hansa“ zwar der Hinweis, dass die Werft der Leux-Werke A.-G. für Schiff- und Bootbau in Frankfurt a. M., die kürzlich saniert worden ist, wohl über die schlimmste Krisis hinweg ist, da es gelang einige Aufträge an Eisenkähnen herein zubringen die bis Ende Mai Beschäftigung sichern. Die Abteilung Bootsbau hat auch eine Reihe von Aufträgen besonders für das Ausland. Man konnte nach und nach fast alle bisherigen Arbeiter wieder einstellen. Doch die Krise kam zurück und die Gesellschaft wurde 1927 aufgelöst.

 

Der Gründer der ursprünglichen Werft, Ferdinand Leux, war übrigens der Großvater des bekannten Frankfurter Architekten Ferdinand Kramer, der 1938 vor den Nazis in die USA floh, 1952 zurück kam und Baudirektor der Universität Frankfurt wurde.