ATLAS LEVANTE-LINIE AG, BREMEN

Kaum war klar, dass die Reichsregierung die Levante Fahrt außerhalb der beiden Großreedereien HAPAG und Lloyd haben wollte, wurde in Bremen und Hamburg die Frage nach dem Sitz einer Gesellschaft gestellt. Wieder in Hamburg, dort wo 1889 zum ersten Mal eine Levante Linie gegründete wurde? Das war den Bremern natürlich ein Dorn im Auge, denn die Levante Fahrt versprach Gewinne. Der Streit dauerte fast ein Jahr und die Regierung drängte. So kam es schließlich zu einem Kompromiss, der die Interessen beider Städte berücksichtigte. Es wurden zwei Gesellschaften gegründet. Die Deutschen Levante-Linie in Hamburg und die Atlas Levante-Linie in Bremen.

Beide schlossen im August 1935 einen Poolvertrag, an dem sich später auch noch andere Reedereien beteiligten, so dass von einem Wettbewerb eigentlich keine Rede sein konnte. Man teilte sich die "Beute" und alle beteiligten Gesellschaften konnten davon Leben. Die Gründung der Atlas-Levante-Linie erfolgt am 26.7.1935 mit einem Startkapital von 2,3 Mio. Reichsmark, das aber schon kurze Zeit danach auf 3,5 Mio. aufgestockt wurde.

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Hatte die Deutsche Levante-Linie die Schiffe der HAPAG übernommen, so übernahm die Atlas Levante-Linie die Schiffe des Lloyd.  Man startete also in Bremen mit einer Flotte von 11 Schiffen, die bis zum Krieg auf 14 Schiffe ausgebaut wurde. Das Geschäft lief gut, aber mit dem Ausbruch des 2. Weltkriegs, nahm die Katastrophe auch für Atlas Levante-Linie ihren Lauf. Zwar wurde die Linie auch während des Kriegs betrieben, es wurde aber immer schwieriger ordentliche Geschäfte zu machen. Viele Schiffe gingen verloren oder wurden von der Marine eingezogen.

Nach dem Krieg engagierte sich die 1945 aus dem Pool ausgeschiedene Atlas Levante-Linie zunächst in der Fischerei. 1949 wurde dann das Grundkapital neu auf 3 Mio. DM festgesetzt und die Gesellschaft versuchte nun zum ersten Mal alleine ihren Weg zu machen. Das war zwar nicht einfach, dennoch konnten, Dank einer Politik der Annäherung an die ehemaligen "Feinde" gute Geschäfte gemacht werden. Bis Mitte der Fünfziger Jahre eine wirtschaftliche Krise einsetzte. In diesem Zusammenhang übernahm die DDG "Hansa" die Mehrheit der Aktien der Atlas Levante-Linie. 1965 erfolgte dann die Umwandlung in eine GmbH und somit das vorläufige Ende als Aktiengesellschaft.