SEEREEDEREI "FRIGGA" AKTIENGESELLSCHAFT, HAMBURG

 

Um nach dem Ersten Weltkrieg die Abhängigkeit von ausländischen Reedereien zu verringern, wurde am 9. Dezember 1920 die Seereederei „Frigga“ Aktiengesellschaft unter Führung der Westfälischen Transport Aktien Gesellschaft mit einem Grundkapital von 10 Millionen. Mark gegründet.

 

Bereits 1921 konnte die Gesellschaft ihre ersten Schiffe in Betrieb nehmen und wuchs in den Jahren bis zum 2. Weltkrieg stetig. Das Aktienkapital musste erhöht und im Zuge der Währungsreform umgestellt werden. Es belief sich. 1943 auf 6,6 Millionen Reichsmark. Anteilseigner waren zu diesem Zeitpunkt: Westfälische Transport-AG (25 %), Frachtcontor GmbH (25 %), Vereinigte Stahlwerke AG (42,42 %) und Hoesch AG (7,58 %).

 

Während des Krieges stand die Reederei unter staatlicher Zwangsbewirtschaftung. Alle Schiffe gingen durch Kriegseinwirkung verloren. Zwei der Schiffe konnten danach gehoben und von den Alliierten zurückerlangt werden. Für kurze Zeit führte die Frigga das „Flaggschiff“ der deutschen Handelsmarine, als Ende 1949 das 8.430 tdw Schiff „Frigga“, als zu dieser Zeit größtes deutsches Handelsschiff, seinen Dienst wieder aufnahm.

 

Die Flotte der Frigga wurde in der Folgezeit kontinuierlich wieder ausgebaut.  Die Reederei besaß zu Spitzenzeiten 12 eigene Schiffe und bereederte fünf weitere Schiffe.

 

Als Ende der 1960er Jahre der Kohletransport und Ende der 1970er Jahre das Stahlgeschäft an Bedeutung verloren, hatten die zwischenzeitlich neuen Anteilseigner der August-Thyssen-Hütte AG, der Hoesch AG und der Beteiligungsgesellschaft KMR (Krupp, Mannesmann, Rheinstahl) keinen Bedarf mehr an den Kapazitäten der Reederei, so dass die Flotte stark reduziert wurde. Im Oktober 1984 beschlossen die Aktionäre den Reedereibetrieb einzustellen. Die AG wurde 1985 in eine GmbH umgewandelt und 1989 der Sitz des Unternehmens nach Tangstedt verlegt. Schließlich erfolgte nach dem Verkauf der Schiffe 1993 die Löschung im Handelsregister.

 

 

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Kapitalentwicklung bis 1943

 

Grundkapital                        10.000.000 Mark

1921 erhöht um                    10.000.000 M

1922 erhöht um                    11.000.000 M

1924 umgestellt auf                2.170.000 Reichsmark

1925 erhöht um                      2.170.000 RM

1927 erhöht um                      2.260.000 RM