ACTIEN-GESELLSCHAFT MAINKETTE, MAINZ

1886 wurde von der hessischen Actien-Gesellschaft Mainkette nach Plänen der Gebrüder Sachsenberg AG eine Kette im Main verlegt. Sie diente ab August 1886 dazu, mit besonderen Kettenschiffen, die sich selbständig an der Kette entlang zogen, die geringen Transportkapazitäten auf dem Main trotz flachem Fahrwasser zu verbessern. Bis zu 10 angehängte Kähne konnte ein Kettenschiff mit einer Geschwindigkeit von 5 km/h ziehen.

 

Dazu war die Mainkette bereits 1883 in Mainz mit einem Eigenkapital in Höhe von 1.Mio Mark gegründet worden. Die jeweils 1.000 Aktien der Serien I und II lauteten entsprechend auf 500 Mark. Inhaber der Aktien aus Serie I erhielten zusätzlich einen Verpflichtungsschein.

 

Zwar wurde die Kettenschifffahrt auf dem Main in den Folgejahren bis nach Bayern ausgebaut, doch der große Erfolg blieb aus. Zu schnell ging die Entwicklung der Dampfschiffe und die Kanalisierung des Mains, so dass die schraubengetriebenen Schlepper die Kettenschiffe verdrängten. Nach Ende des 1. Weltkriegs verschwand die Kettenschifffahrt auf dem Main langsam in der Bedeutungslosigkeit und wurde 1938 vollständig eingestellt.

 

Die Actien-Gesellschaft Mainkette verringerte nach 1900 schrittweise die Kettenschifffahrt und stellte sie letztlich in den 1920er Jahren ein. Der Verbleib der Gesellschaft ist nicht völlig klar. Ihr größter Aktionär Ludwig Kannengießer verkaufte seine Anteile 1904 an die Harpener Bergbau AG Dortmund. Dort wurde sie zunächst als Beteiligung geführt, später (nach Übernahme der restlichen Anteile oder im Rahmen einer Liquidation?) in die Schifffahrtsabteilung des Unternehmens eingegliedert.

     

Mainkette