RHEDEREI VEREINIGTER SCHIFFER, BRESLAU

Gegründet am 8.12.1888 war der Zweck der Gesellschaft der Betrieb der Personen- und Frachtschifffahrt auf der Oder und den mit der Oder in Verbindung stehenden Gewässern. Das Gründungskapital betrug 72.000 Mark. Es wurde 1890 auf 200.000 Mark, 1891 auf 300.000 Mark, 1892 auf 360.000 Mark, 1895 auf 1.000.000 Mark, 1897 auf  1.500.000 Mark, 1899 auf 2.000.000 Mark und 1901 auf 2.750.000 Mark erhöht.

 Wenn man weiß, dass es 1899 über 30 Reedereien mit über 100 Dampfschiffen gab die auf der Oder fuhren, so kann man sich vorstellen wie interessant dieses Geschäft war. Die Rhederei vereinigter Schiffer war damals nach der Schlesischen Dampfer Compagnie und der Frankfurter Gütereisenbahngesellschaft !, mit 14 Schiffen die drittgrößte Reederei in der Oderschifffahrt. Zwischen 1889 und 1900 konnten daher durchschnittlich 8% Dividende gezahlt werden.

Durch betrügerische Handlungen der beiden Direktoren Schostag und Breslauer wurde die Gesellschaft jedoch zahlungsunfähig und befand sich ab dem 14.10.1901 in Konkurs. Schostag endete durch Selbstmord. Breslauer wurde 1902 zu 4 Jahren Zuchthaus und 3.300 Mark Geldstrafe verurteilt.

Am 4.7.1902 kam es nach Beteiligung eines Bankenkonsortiums unter Führung des A. Schaffh. Bankvereins zur Rekonstruktion der Reederei, die als “Breslauer Schiffahrts-AG” mit einem Kapital von 1,9 Mio. Mark neu gegründet wurde. Die neue Gesellschaft übernahm von der in Konkurs befindlichen Firma 25 Dampfer und 58 eiserne und hölzerne Kähne. In den Jahren 1902/03 beförderte sie damit 900.000 Personen. 1906 wurde die Breslauer Schiffahrts-AG aufgelöst und von der Schlesische Dampfer Compagnie - Berliner Lloyd AG übernommen.

 

Rhederei vereinigter Schiffer