HWP-Tagebuch

Da die Auktionshäuser erfreulicher Weise immer schneller werden, zumindest was das Veröffentlichen der Auktionsergebnisse angeht, machen die Auktionsberichte in der bisherigen Form nur noch wenig Sinn. Stattdessen werde ich eine Art Tagebuch führen, in dem ich über Auktionen und sonstige Ereignisse berichte, denen ich sicher den einen oder anderen persönlichen Kommentar hinzufügen werde.   

Hamburg, 16. September 2013

Das war's mit der Sommerpause. Juli und August wie immer saure Gurken. Ausnahme natürlich das Sommerfest in Wolfenbüttel. Na ja, meine Sache ist es nicht. Nun startet die Herbstsaison. Diese Mal mit Papierania, Kürle, FHW und HWPH. Dazu die Spink im HIWEPA-Kleid und Weidinger in Österreich. Da sollte doch für jeden etwas dabei sein. Jetzt schon erkennbar ein Hype auf DM-Titel. Mag einer glauben was er will, da stecken auf jeden Fall handfeste wirtschaftliche Interessen dahinter. So wie man dem Sammler glauben machen will, dass er in diesem Gebiet nur aufwärts geht, kommt danach mit Sicherheit auch der Weg bergab. Hier sollten Einsteiger gut aufpassen. Nicht immer ist Wärme = Nestwärme. Manchmal handelt es sich um Reibungshitze.

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Hamburg, 07. Juni 2013

Gerade habe ich mir die Ergebnisse der Spink Auktion im Netz angesehen. Man kann wohl sagen, die Chinsesen gehen durch die Decke. Wie überhaupt die Zuschlagquote gefühlt bei 90% gelegen haben muss. Spink etabliert sich immer stärker als eines der großen Auktionshäuser für historische Wertpapiere. Getragen durch das internationale Angebot und günstige Ausrufpreise hat sich ein interessanter Mitbewerber in Europa entwickelt. 

Ergebnisse unter http://www.spink.com/auction.aspx?id=13016

 

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Berlin, 25. Mai 2013

Der Tag des deutschen Finals der Champions League in Wembley. Aber das konnte vorher nun wirklich niemand ahnen. Trotzdem kamen etwas über 30 Sammler und Händler zur 103. Auktion der Freunde. Michael Weingarten und Jörg Bennecke eröffneten pünktlich um 11.00 Uhr in der Berliner Volksbank das muntere Treiben. Nach den ersten 61 Losen aus der Spekulationskategorie, wurden über 300 Lose Mittel- und Südamerika versteigert. Darunter 2 wunderschöne Sammlungen aus Peru und Brasilien. Das Ergebnis darf man als sensationell bezeichnen. Tolle Zuschläge und lange Bietgefechte am Telefon. So schön und aufregend kann das Sammeln alter Wertpapiere sein. Verhaltener ging es bei den US Papieren zu. Dabei waren Confederates auf niedrigem Preisniveau gesucht. Ähnliches gilt für europäische Stücke. Manch ein Highlight, aber im Großen und Ganzen wenig gefragt.

Das änderte sich nach der kurzen Pause, als Stücke zu 50% vom letzten Ausruf versteigert wurden. Hier gab es schon gute Gelegenheiten zu günstigen Preisen, die eine oder andere Lücke in der Sammlung zu schließen. Die folgende Sammlung Kolonien fanden zwar keine Käufer, aber im Einzelverkauf wurde ein gutes Ergebnis erzielt.

Es folgte, dass derzeit leider größte Sorgenkind - Deutschland vor 1945. Hier muss man leider feststellen, dass die Luft derzeit raus ist. Selbst Raritäten bleiben liegen und für das Topstück Berliner Brod-Fabrik interessierte sich auch nur ein Telefonbieter. Besonders traurig stimmt die Tatsache, dass viele gute Stücke im mittleren Preissegment keine Käufer mehr finden. Das klingt bei allen positiven Signalen für den gesamten HWP Markt in diesem Segment nach einer handfesten Krise.

 

Im Gegensatz dazu die DM-Papiere. Hier brummt der Markt. Herausragend die angebotenen Stücke einer DM-Getränke Sammlung. Da ging fast nichts in die Warteschleife. Aber auch die anderen DM-Stücke waren sehr gesucht. Zuschlagquote in diesem Bereich geschätzt 80 %. Wow !

 

Das Fazit entsprechend positiv. Eine erstklassige Veranstaltung, wie immer in Berlin eine tolle Stimmung im Saal und das Ergebnis wird für sich sprechen. Besonders die Stücke aus den Sammlungen tragen zu einem wahrscheinlich sehr guten Ergebnis bei. Ich würde eine Zuschlagquote von 55% oder etwas besser schätzen. 

 

Wie gewohnt die Zuschläge über 2.000 Euro.

Zur Erklärung ? bedeutet nicht ausgerufen oder nicht mitbekommen; 0,00 Los blieb liegen. Wie schon im Text erwähnt wurde die Kolonial Sammlung nicht in Gänze zugeschlagen.

 

Titel Ausruf Zuschlag
Banco de Guanajuato S.A. (2 Stücke) 01.01.1906 2.000,00 ?
Banco de San Luis Potosi 15.10.1897 12.500,00 0,00
Chinese Government 5 % Reorganisation Gold Loan of 1913 (9 Stücke) 21.05.1913 1.700,00 2.400,00
Convencion Espanola - Mexico (8 Stück) 2.500,00 0,00
Government of the Province of Petchili 04.04.1913 5.000,00 7.500,00
Republica de Mexico - State of San Luis Potosi 01.01.1889 2.000,00 ?
Republica Mexicana 31.12.1885 5.000,00 0,00
State of Bahia 5 % Gold Loan of 1904 14.03.1905 2.000,00 2.000,00
State of Bahia 5 % Gold Loan of 1913 22.04.1913 1.000,00 2.000,00
Goverment of Peru, New York 01.05.1875 250,00 3.200,00
Sociedad Mineralogica de la Ciudad de Arequipa 23.07.1792 2.000,00 2.900,00
S.A. Italiana per l’Impianto e l’Esercizio del Giardino Zoologico in Roma 18.03.1909 1.500,00 2.200,00
Schuldurkunde Ferdinand der Dritte. 05.02.1652 2.500,00 0,00
Troitzk Railway (Troitzker Eisenbahn-Gesellschaft) 01.01.1911 2.500,00 0,00
Russische Elektrotechnische AG ASEA 01.01.1917 4.000,00 6.500,00
Russland - Eisenbahnen (Konvolut 321 Stücke) 2.000,00 0,00
Wladikawkas Eisenbahn-Gesellschaft 01.09.1919 2.500,00 4.800,00
Berliner Brod-Fabrik-AG (Variante II) 01.01.1858 15.000,00 15.000,00
Deutsche Koloniene 8.500,00 0,00
Berliner Cichorien-Fabrik AG 16.09.1871 3.000,00 0,00
Bremer Bank 02.01.1858 8.000,00 0,00
Bremer Bank 01.12.1889 8.000,00 0,00
Civil-Waisenhaus für Berlin, Potsdam und dem Potsdamer Regierungs-Bezirk 11.11.1821 3.000,00

?

Commandit-Gesellschaft Vormbaum, Jahn & Cie. (Zuckerfabrik) 01.10.1867 2.800,00 3.400,00
Drei Kronen Erbstolln 14.12.1818 2.000,00 2.000,00
Frankfurt a.d.O.-Leipziger Chaussee-Gesellschaft 03.06.1858 7.000,00 0,00
Hütten-AG Leopold 31.12.1858 3.000,00 3.300,00

 

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Hamburg, 21. April 2013

Auch wenn ich nicht ganz so euphorisch bin wie einige Sammler, so bin ich nach der HWPH Auktion doch sehr beeindruckt. Sowohl die Auktion von Mario Boone, als auch die Auktion von Matthias Schmitt sind sehr gut gelaufen. Leider konnte ich keine derm beiden Veranstaltungen besuchen, aber die Ergebnislisten sprechen eine klare Sprache.  Hochpreisiges und seltenes Material  ist wohl aufgrund der "Flucht" in die Sachwerte sehr gesucht. Dazu die Spekulanten, dass ist für die Auktionshäuser ein Segen. Lediglich die deutschen Papiere vor 1945 schwächeln. Zwar gelingt es einzelnen Branchen die Schwäche zu durchbrechen, aber das Gros bleibt liegen. Dafür sind es die DM-Sammler die den Markt aufmischen. 

Ebenso positiv fällt meine Reaktion auf die erste "richtige" Ausgabe der Nonvaleur-Nachrichten aus. Da hat Ulrich Hanke etwas sehr schönes ins Leben gerufen. 

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Hamburg, 16. März 2013

HIWEPA freut sich, Ihnen mitteilen zu können, dass es uns gelungen ist, mit dem angesehenen Auktionshaus Spink eine Zusammenarbeit für unsere Auktionen mit Historischen Wertpapieren zu vereinbaren. Spink wird künftig nicht nur in London, New York und Singapur, sondern zusätzlich auch in der Schweiz regelmässig Auktionen Historischer Wertpapiere durchführen. Die Schweizer Auktionen werden ab dem Herbst dieses Jahres von SPINK in Zusammenarbeit mit HIWEPA durchgeführt.
Sie als unser Kunde können nunmehr von der hervorragenden Qualität, der grossen Auktionserfahrung von SPINK mit ihren qualitativ hochstehenden Katalogen und der professionellen Abwicklung profitieren. Selbstverständlich erhalten Sie wie gewohnt Ihren Auktionskatalog zugesandt. Wir von HIWEPA werden Sie weiterhin bei Ihren Geboten beraten und unterstützen.
Als Folge der Zusammenarbeit mit SPINK werden wir bei HIWEPA zusätzlich weitere Aktivitäten für unsere Kunden aufbauen. Gleichzeitig verstärkt ab sofort der bei SPINK für den Schweizer Markt zuständige Dr. Peter Christen unser HIWEPA-Team. Wir haben viele Ideen und werden Sie bald über unsere neuen Innovationen informieren.
Die erste von Spink in der Schweiz durchgeführte Auktion Historischer Wertpapiere wird in diesem Herbst in Lugano stattfinden. Daher entfällt die für den 13. April 2013 angesetzte HIWEPA-Auktion in Basel.
Wir freuen uns darauf, Sie auch künftig, jetzt aber noch stärker als bisher, beim Sammeln Historischer Wertpapiere begleiten zu dürfen.
Ihr Hiwepa Team


Faktisch bedeutet diese Nachricht, dass Spink HIWEPA übernimmt und damit künftig in Europa eine größere Rolle spielen wird. Eine Nachricht, die auch in Deutschland für einige unruhige Nächte sorgen dürfte. Wurde Spink bisher als "Nischenanbieter" für den europäischen Kontinent wahrgenommen, so wird sich dieses Bild nun wandeln. Spink ist auf dem "Festland" angekommen und ich kann mir nicht vorstellen, dass es dafür keinen Business Plan gibt. Einzig die mir bis dato unbekannte Tatsache, dass Herr Dr. Christen offensichtlich für Spink tätig ist (bisher war???), macht mir doch ein wenig Angst. Die Grenze zwischen Sammler und Händler verschwimmt immer mehr. 

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Hamburg, 13. März 2013

Schlag auf Schlag ging es ab dem 10.3.. Boone, HWPH und DWA sind mit den Auktionsangeboten im Internet. Wie ich persönlich finde bis auf HWPH alle ein bisschen spät. Die Angebote wie erwartet sehr unterschiedlich. Boone sehr viele internationale Stücke, HWPH hält mit Russland und Brauereien dagegen und die "reinen" Internetauktionen von DWA und HWPH beschäftigen sich mit den Papieren, die in einer Präsenzauktion nur zu Langeweile führen würden. Ich bin gespannt wessen Strategie aufgeht und wie der Markt auf das gute, zum Teil hochpreisige Angebot reagiert.

Außerdem hatte ich endlich Zeit das Probeexemplar der neuen Fachzeitschrift Nonvaleur-Nachrichten zu lesen und muss sagen, dass sie wirklich sehr gelungen ist. Eine gute Mischung zwischen aktuellen und geschichtlichen Themen, gemixt mit Auktionsberichten. Ungewöhnlich, aber wie ich finde sehr gelungen, die Mischung der deutschen und englischen Texte. Auch die Zahl der Anzeigen finde ich gut. Es zeigt, dass der Handel nun hoffentlich verstanden hat, dass es ohne Fachzeitschrift nicht geht. Mein Fazit: Auf jeden Fall abonnieren und Ulrich Hanke die Daumen drücken, dass sich sein großartiges Engagement bezahlt macht.  

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Hamburg, 26. Februar 2013

Nun sind die Ergebnisse des HSK online. Deutsche Bank und Zoo Hannover fanden im Nachverkauf noch einen Abnehmer. Schade, dass solche Zuschläge nicht während der Auktion stattfinden. Na ja, Hauptsache die Stücke tauchen so schnell nicht wieder in einer Auktion auf. In Summe ist das Ergebnis jedenfalls noch etwas besser als ich es angenommen hatte, was die Meßlatte für die folgenden Veranstalter noch ein Stückchen höher legt. Besonders gespannt darf man natürlich nun auf die Jubiläumsauktion von Mario Boone sein.

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Hamburg, 24. Februar 2013

Gestern war HSK Auktion im Steigenberger Hotel in Hamburg. 1.426 Lose und ein großartiger Vortrag von Clauss Müller zum Thema Erdöl in Niedersachsen. Vortrag und Auktion waren für die etwa 50 anwesenden Sammler und Händler  großes Kino. Action, Spannung und Enttäuschungen für alle ein Erlebnis. Ein paar Sätze zu den Sammelregionen  und einzelnen Stücken. Die Spekulationswelle scheint in breiter Front zu bröckeln, was allerdings nicht bedeutet, dass einzelne Titel doch gesucht sind. Besonders die Petchili Bonds scheinen den Spekulanten derzeit zu gefallen. Schön für das Auktionshaus, als Sammler hat man da gemischte Gefühle. 

Erstes "wirkliches" Sammelgebiet waren danach die Papiere aus Amerika. Hier darf man verhalten optimistisch auf eine Erholung des Markts hoffen. Rückschläge, wie die nicht zugeschlagene Gründeraktie der American Express, bleiben aber nicht aus. Insgesamt bestätigte die Auktion den Trend einer langsamen Konsolidierung auf allerdings niedrigem Niveau. Vorbei sind die Zeit des Russlandbooms. Zwar werden wie in allen Sammelgebieten gute Stücke auch weiterhin teuer bezahlt. Aber die Bietgefechte um die häufigeren Stücke bleiben aus. Der Markt hat hier den Zustand einer gewissen Sättigung erreicht und für einen neuen Boom fehlt offensichtlich das Material. 

 

Warum der folgende Teil Skandinavien mit 31 Losen eine eigene Rubrik bilden musste, hat sich mir nicht erschlossen. In meiner Betrachtung schließe ich ihn daher in den allgemeinen Teil "Europa und der Rest der Welt" ein. Dieser Teil ist auch beim HSK naturgemäß der schwierigste. Aber Michael Weingarten hat wohl dieses Mal in vielen Fällen den Geschmack seiner Kunden getroffen. Eine Faiancas für 4.000 Euro zu verkaufen ist in diesen Zeiten nicht einfach, auch wenn es der seltenere Nominalwert ist. Das kann man nur übertreffen, wenn man die Blankette einer Gründeraktie der tschechischen Actien-Zuckerfabrik in Cerhenitz für 2.300 (1.800) zuschlägt. Respekt ! Da verneigt sich selbst die China Sammlung die stolze 2.800 Euro einbrachte. Überhaupt gab es hier doch einige sehr schöne Zuschläge.

 

Letztlich am interessantesten waren aber natürlich die deutschen Papiere. Schon die Maritim Sammlung brachte einige kleine Highlights. Zwar konnte sie nicht im Ganzen versteigert werden, doch erzielten die guten und seltenen Stücke sehr hohe Preise. Allen voran die Neue Dampfschiffsreederei "Frisia". Der seltene Reederei Brief wechselte für 2.200 Euro den Besitzer. Im Anschluss kamen die Regionalpapiere aus Bremen/Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern unter den Hammer. Wie jedes Jahr das Sahnehäubchen für die norddeutschen Sammler. Entsprechend gut das Angebot und auch die Zuschläge. Zwar fand ein Zoo Hannover keinen Käufer, doch eine Commerz- und Diskonto-Bank, Hamburg für 12.000 Euro gleicht das auf jeden Fall aus. Die Regionalteile sind und bleiben eine tragende Säule der HSK Auktionen. 

 

Nach der Pause folgten Deutschland vor 1945, DM-Papiere und Varia. Den letzten Teil möchte ich mangels Sachkenntnis unkommentiert lassen. Auffallend in den beiden anderen Teilen war der sehr unterschiedliche Zuspruch. Deutschland vor 1945 ein etablierter Markt, in dem sehr, sehr selektiv gekauft wird, da bei den "Intensivsammlern" bereits eine hohe Abdeckung ihres Sammelgebiets besteht und dagegen die DM-Papiere. Hier scheint aufgrund der Menge an Papieren, selbst der intensivste Sammler noch lange nicht an eine Grenze zu stoßen. So ist es auch zu verstehen, dass Michael Weingarten Deutschland vor 1945 im Schnelldurchlauf präsentierte, während im DM-Teil praktisch jedes Los aufgerufen wurde. Zwar bin ich kein DM-Sammler aber so mancher Zuschlag war doch recht spektakulär. Beispiele: AG Kunstmühle Aichach ein nullgeziffertes Muster wird für 280 Euro zugeschlagen. Da relativiert sich der anscheinend hohe Ausruf von 150 Euro ebenso, wie bei einer Roland Offsetmaschinenfabrik Faber & Schleicher aus Offenbach, die bei gleichem Ausruf sogar 320 Euro bringt. Vielleicht strahlt ein wenig dieser Ergebnisse auch auf die vor '45 Stücke aus, damit künftig eine wirklich historisch bedeutende Deutsche Bank aus dem Jahr 1881 auch wieder einen Käufer findet.

 

Das Fazit war ein verheißungsvoller Start ins Jahr 2013 für das Michael Weingarten und sein Team die Meßlatte ganz schön hochgelegt haben. Ich vermute eine Zuschlagsquote zwischen 42 und 45% getragen vom herausragenden DM-Teil dessen Quote sicher bei 70% und mehr liegen dürfte. Abgeschlossen wurde der Tag mit einem recht gut besuchten Basar, der aber keine besonderen Highlights brachte.

 

Im Folgenden die Ergebnisse über 2.000 Euro (??? bedeutet, dass dieses Los nicht aufgerufen wurde) verbunden mit dem Hinweis als Sammler und Händler unbedingt die neue Sammlerzeitschrift zu unterstützen. Mehr dazu unter http://nonvaleur-nachrichten.de/

 

Titel Ausruf Zuschlag
Banco de Guanajuato S.A. (2 Stücke) 01.01.1906 2.000,00 2.000,00
Banco de San Luis Potosi 15.10.1897 12.500,00 13.500,00
Banco de San Luis Potosi 15.10.1897 2.500,00 2.700,00
Chinese Government 5 % Reorganisation Gold Loan of 1913 (16 Stücke) 2.500,00 2.950,00
Cuyutlan Gold Mines Co. 26.03.1913 8.000,00 11.000,00
Government of the Province of Petchili 04.04.1913 1.000,00 6.400,00
Government of the Province of Petchili 04.04.1913 1.000,00 6.100,00
Königreich Westphalen 05.12.1808 2.000,00 2.200,00
Republica Mexicana 31.12.1885 2.000,00 -------
Republica Mexicana 31.12.1885 4.000,00 -------
American Express Co. 21.05.1853 7.500,00 -------
Standard Oil Co. (OU John D. Rockefeller, Oliver H. Payne) 30.04.1878 2.400,00 -------
Russischer Lloyd Versicherungs-Gesellschaft für See-, Fluss- und Land-Transport 01.01.1909 3.000,00 -------
Steinkohlengrube König Gustaf IV. Adolph 19.08.1805 4.500,00 4.800,00
Actien-Zuckerfabrik in Cerhenitz 01.01.1871 1.800,00 2.300,00
China - Sammlung (56 Stücke) 750,00 2.800,00
Cie. Impériale et Royale d’Assurance d’Anvers 14.01.1756 2.000,00 2.400,00
Companhia Geral das Pescarias Reaes do Reino do Algarve 02.07.1785 2.900,00 2.900,00
Fabrica de Faiancas das Caldas da Rainha S.A. 30.06.1884 4.000,00 4.000,00
Lycée 01.01.1791 2.000,00 -------
Schweizerische Kreditanstalt 12.07.1912 2.500,00 -------
Neue Dampfschiffsreederei “Frisia” 01.01.1908 1.600,00 2.200,00
Vereinte Weser-Dampfschifffahrt 01.05.1843 3.500,00 3.500,00
Vereinte Weser-Dampfschifffahrt 01.01.1845 3.000,00 ???
AG des Zoologischen Gartens zu Hannover 01.10.1864 2.500,00 -------
Deutsche Petroleum-Bohr-Gesellschaft 05.05.1880 2.800,00 -------
Commerz- und Disconto-Bank 29.04.1898 10.000,00 12.000,00
Rostocker Vereins-Bank 02.01.1873 2.800,00 -------
Actien-Verein für den Zoologischen Garten zu Dresden (ohne Gültigkeitsstempel) 08.05.1861 2.500,00 ???
Actien-Verein für den Zoologischen Garten zu Dresden 01.10.1863 2.500,00 -------
Brau-Gesellschaft zu Saalfeld im Herzogthum Sachsen-Meiningen 16.11.1859 2.400,00 2.400,00
Deutsche Bank 02.11.1881 10.000,00 -------
Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Lippermulde (OU August und Fritz Thyssen) 10.11.1923 2.500,00 2.500,00
Kleinbahn AG Höchst-Königstein 20.02.1902 2.000,00 2.000,00
Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-AG 15.02.1871 2.200,00 -------
PHOENIX AG für Bergbau und Hüttenbetrieb 13.08.1855 2.400,00 -------
Württembergische Schifffahrts-Assecuranz-Gesellschaft 16.10.1837 2.900,00 -------
Zeche Baldeneier Stollen 17.07.1822 2.400,00 2.400,00
Zucker-Raffinerie Barby a.d. Elbe AG 15.01.1906 3.300,00 4.000,00

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Hamburg, 22. Februar 2013

Es gibt nicht nur in Deutschland interessante Präsenzauktionen, wie die morgige in Hamburg. In Sydney hat das dortige Auktionshaus Downies am 20.2. im Rahmen seiner 313 Auktion rund 120 Lose mit historischen Wertpapieren angeboten. Überwiegend natürlich australische Papiere, aber auch einige interessante "Nichtaustralier". Besonders zu beachten waren die beiden chinesischen Lots, die sich nahtlos in das europäische Preisgefüge einreihen. Ebenso erstaunlich der Zuschlag für eine sehr alte australische Bankaktie. Von der auch in Europa bekannten Bank of New South Wales wurde ein frühes Stück aus dem Jahr 1824 immer noch preiswert mit 900 AUD zugeschlagen. Der Ausruf lag bei niedrigen 500 AUD.


Die Zuschlagsquote in diesem Teil der Auktion war auf Basis der zum Teil sehr günstigen Preise mit fast 97% entsprechend hoch. Da wird das HSK wohl nicht ganz mithalten können. Aber dafür ist es sehr viel günstiger zu erreichen. Mehr unter http://www.downies.com/aca/  (Session 6).

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Hamburg, 05. Februar 2013

Der Januar war wie immer sehr, sehr ruhig. Winterpause oder besser Winterschlaf fürs Hobby. Aber nach der Online Auktion von Vladimir Gutowski beginnt die Saison der Präsenzauktionen. FHW hat vorher noch ein Online Auktion eingeschoben. Aus meiner Sicht eine mutige Neuerung. Mal sehen ob es sich durchsetzt. Platzhirsch für Online Auktionen ist und bleibt ebay. Da wird wohl auf Jahre keiner mehr herankommen.

Leider gab es in diesem trüben Monat auch noch sehr betrübliche Nachrichten. So musste der geplante Sammlerbasar mangels Interesse abgesagt werden und Prof. Dr. Udo Hielscher ist verstorben. Ein Sammler der durch seine Publikationen viel für unser Sanmelgebiet getan hat und der manchem Sammler auch beim Aufbau seiner Sammlung zur Seite stand. 

Für mich selbst habe ich beschlossen, künftig wieder intensiver über die Präsenzauktionen zu berichten. Der aktiensammler hinterlässt hier aus meiner Sicht ein Lücke, die es zu schließen gilt. Außerdem muss ich nun als ehemaliger Mitherausgeber der Zeitschrift nicht mehr befürchten, dass mir Neid oder Interessenkonflikte unterstellt werden. Ich kann dazu nur festhalten, dass mir der Fortbestand des aktiensammlers lieber gewesen wäre.

So, genug gequatscht. HSK wird die Saison in gut zwei Wochen eröffnen. Ein interessantes Angebot, dass allerdings auch sehr ambitionierte Preise aufzeigt. Ich bin gespannt wie der Markt darauf reagieren wird.

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Tagebuch 2012

 

Hier geht es zu den "alten" Auktionsberichten.