EIDERWERFT ACTIEN-GESELLSCHAFT
Es war 1904 als aus der ehemaligen Werft Schömer & Jensen die Eiderwerft hervorging. Schömer & Jensen waren zuvor durch eine eher planlose Erweiterungspolitik und den Zusammenbruch des Bankhauses A. Davids in Schwierigkeiten geraten. So übernahm die Eiderwerft AG mit einem Aktienkapital von 2 Mio. Mark ausgestattet die Firma und alle Anlagen.
Nun, es kam wie
es kommen musste. Die Werft, sie hatte sich zwischenzeitlich auf Fischdampfer
spezialisiert, lehnte Fusionen mit der Neptunwerft,
Rostock und den Howaldswerken ab
und übernahm sich mit dem Neubau der elektrischen Zentrale und der
Maschinenwerkstatt, sowie dem Kauf neuer Maschinen. Zusätzlich überschritt
der Bau der firmeneigenen Speiseanstalt die geplanten Kosten.
Im Februar 1910 beantragte die Gesellschaft Konkurs, der mangels Masse abgelehnt wurde. Die Aktionäre verloren alles, nur den Inhabern von zwei Schuldverschreibungen blieb ein kleiner Rest aus dem Erlös der Werfteinrichtungen. Der Betrieb ging an die Werftbetriebs-Gesellschaft m.b.H in Tönning (später Tönninger Schiffswerft und Maschinenfabrik GmbH) über, bis sich ein günstigerer Zeitpunkt zu ihrer Veräußerung ergeben sollte.
Dies geschah 1917 als die Schiffswerft und Maschinenfabrik "Hansa" AG die Gesellschaft übernahm und sie zur Keimzelle der Norddeutschen Union-Werke, Werft, Maschinen- und Waggonbau machte. Nach deren Konkurs wurde die Werft abgerissen und 1933 ein Seefliegerhorst errichtet. Heute ist das Gelände im Besitz der Bundesmarine.
Gebaut wurden bei der Eiderwerft übrigens 41 Frachtdampfer, 19 Hochsee-Fischdampfer, 15 Leichter, 12 Segler, 6 Schleppdampfer, 4 Fahrgastdampfer, 4 Seeleichter, 3 Minensuchboote, 3 Spezialfahrzeuge und 1 Feuerschiff. Das Feuerschiff die "ELBE 3/Bürgermeister Abendroth" kann man heute noch im Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven besichtigen.