HWP-Tagebuch

Da die Auktionshäuser erfreulicher Weise immer schneller werden, zumindest was das Veröffentlichen der Auktionsergebnisse angeht, machen die Auktionsberichte in der bisherigen Form nur noch wenig Sinn. Stattdessen werde ich eine Art Tagebuch führen, in dem ich über Auktionen und sonstige Ereignisse berichte, denen ich sicher den einen oder anderen persönlichen Kommentar hinzufügen werde.  

Hamburg, 21. Dezember 2014

Gutowski, Spink und Schiefer - 3 Auktionen sehr unterschiedlich in der Struktur. Während die Auktionen von Gutowski und Spink mit ihren Veranstaltungen offensichtlich den wirtschaftlichen Erfolg suchen, darf man auf Basis des Gesamtzuschlags bei Klaus Schiefer eher von einer Art idealistischer Auktionsarbeit ausgehen. Reich wird man davon jedenfalls nicht. Vergessen hatte ich die Auktion der Deutschenwertpapierauktionen GmbH. Neben der Nach-Reichsbankschatzauktion gab es dieses Mal eine Auktion "Bankaktien aus zwei Jahrhunderten". Das Ergebnis lag mir zu dem Zeitpunkt, zu dem ich diese Zeilen schreibe noch nicht vor.

Ansonsten findet wie schon fast jedes Jahr auf ebay ein (R)Ausverkauf zu Weihnachten statt. In diesem Jahr auffällig sind die vielen "Lots", mit denen die Reichsbankpapiere wohl jetzt endgültig aus den vollen Lagern verschwinden sollen. Aber auch DM Papiere werden verstärkt angeboten. In allen Fällen gilt - eine Rarität ist relativ. 100 bekannte Stücke sind wenig, wenn es 1.000 Sammler gibt. Aber die gleiche Menge ist unglaublich viel, wenn nur 5 Sammler das Papier suchen. Vorsicht also bei den "super" Angeboten. Gute Kenntnisse des Markts und etwas Geduld verhindern oft einen teuren Einkauf.

Ich werde jedenfalls nun meine Aktivitäten für dieses Jahr beenden, vielleicht noch die eine oder andere Firmengeschichte recherchieren und das Jahr entspannt ausklingen lassen. In diesem Sinne allen die diese Zeilen lesen,  ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.  

Hamburg, 9. November 2014

Vor 25 Jahren fiel die Mauer und niemand konnte ahnen, was daraus entstehen würde. Auch auf unser Sammelgebiet hatte der Mauerfall erhebliche Auswirkungen, wäre doch ohne ihn die Öffnung des ehemaligen Reichsbanktresors nicht möglich gewesen. Dieser sogenannte Reichsbankschatz ist auch heute noch für alle Sammler ein Glücksfall. Viele schöne und interessante Stücke tauchten auf, der Markt wurde transparenter und historische Wertpapiere kann man jetzt auch mit kleinem Geldbeutel sammeln. Eine Perspektive, die auch 25 Jahre danach manche Händler nicht verstehen, sie hätten gerne die "alten" Preise und die Intransparenz zurück. Versprach dies doch das große Geld mit historischen Wertpapieren. Nun ja, wer zu spät kommt..... 

In der Gegenwart sind die Auktionen in Brüssel (Mario Boone) und DWA Online (viele Reichsbankschatzstücke) gut gelaufen und bei HWPH sprang, dank des Russland Teils und der Online Auktion, auch ein gutes Ergebnis heraus. Der Markt ist stabil trotz schwankender Börse und man mag es kaum glauben, auch ohne Spekulationspapiere. Bleiben in diesem Jahr nun noch die laufende Gutowski Auktion, die Auktion von Klaus Schiefer und letztlich Spink London.

Auch wenn es noch etwas früh erscheint, so kann man das Jahr 2014 als ein gutes Jahr für unser Sammelgebiet bezeichnen. Erfolgreiche Auktionen, einige interessante Ausstellungen und stabile Preise. Ein Umfeld, das einen positiv stimmen sollte. Vielleicht so positiv wie die Stimmung beim Hamburger Sammlertreffen am 7. November auf dem Eisbrecher Stettin. Leider ohne den erkrankten Claus Müller, gab es viele gute Gespräche und einen intensiven Erfahrungsaustausch zu den derzeitigen Angeboten und den aktuellen Trends im Markt. Schön zu sehen wie lebendig das Sammelgebiet ist. 

Wiesbaden, 18. Oktober 2014

Lokführerstreik und schönes Wetter sind keine guten Vorraussetzungen für eine Auktion. Beides musste Matthias Schmitt mit HWPH ertragen. So war es schon erfreulich, dass 20 Sammler und Händler den Weg nach Wiesbaden ins Erbprinzenpalais fanden. Die ließen sich dann auch die gute Laune nicht verderben und erlebten eine stimmungsvolle Auktion mit vielen Telefon- und Internetbietern. Doch trotz guter Laune war die Auktion von Höhen und Tiefen geprägt. So waren die asiatischen Stücke sehr gesucht, aber die US Papiere fielen doch überwiegend durch. Auch Europa war nicht besonders gefragt, dagegen konnten von den 7 kleinen Sammlungen 5 verkauft werden. Danach der Teil Deutschland vor 1948 wie immer nur vereinzelt nachgefragt, während der DM-Teil doch ordentlich beboten war. Wenn auch nicht so stark wie z.B. in der Septemberauktion der Freunde. Nach einer Pause folgten die 50 Highlights, die die meisten Trends bestätigten. USA (Sammlung American Express und Standard Oil ohne Zuschlag) schwach, relativ stark dagegen Deutschland, auch wenn Augsburger Localbahn und Hippodrom Frankfurt keine Abnehmer fanden. Ebenfalls durchwachsen Russland (18 Lose / 9 Zuschläge).

Ob sich dies im nachmittäglichen Russland Teil fortsetzte kann ich allerdings nicht sagen, da mir persönlich dieser Teil mit über 400 Losen zu anstrengend ist. Daher auch nur die Zwischenbilanz, einer schönen, familiären Auktion, bei der sich Matthias Schmitt sicher etwas mehr erhofft hatte als er sie zusammenstellte. Wollen wir als Sammler hoffen, dass mit dem Russland Teil und der Online Auktion noch ein zufriedenstellendes Ergebnis herauskommt.

Frankfurt, 27. September 2014

Man kann in dieser Zeit natürlich vor dem Bildschirm sitzen und historische Wertpapiere ersteigern oder sollte ich besser sagen kaufen, doch die Atmosphäre einer Präsenzauktion wird solchen Sammlern immer entgehen. Schade, denn wie faszinierende eine Präsenzauktion sein kann, zeigte diese FHW Veranstaltung. Nein, der Saal war nicht überfüllt, doch die anwesenden Sammler erlebten eine großartige Auktion. Neben vielen schönen Stücken wurden 5 ! Sammlungen in Gänze oder zu Teilen angeboten. Geplant war es zwei davon im Ganzen zu versteigern und die anderen als Einzellose zu platzieren. Doch welch Überraschung, nicht nur, dass die Sammlungen Panama und Schweizerbahnen in Gänze zugeschlagen wurden, auch eine dritte Sammlung fand einen Besitzer. 

Wie das funktioniert? Nun eigentlich ganz einfach. Der Versteigerer hat das Recht, wenn es im Interesse des Einlieferers ist, Lose zusammenzufassen. Michael Weingarten machte von diesem Recht gebrauch und fasste die Lose der Sammlung Stromwirtschaft zusammen. Ein Bieter bot den kompletten Ausrufpreis, d.h. die Addition aller Ausrufpreise in diesem Fall 47.490 Euro. Da die folgende Einzelversteigerung nicht diesen Erlös brachte, konnte der Bieter sich über die komplette Sammlung inkl. des Gründerstücks der AEG freuen. Bleibt für alle "unterlegenen" Bieter nun nur die Hoffnung, dass ihre Gebot doch berücksichtigt werden, da der Käufer die Erlaubnis gegen hat, bestimmte Stücke anderen Bietern zu überlassen, wenn entsprechende Gebote vorliegen. Zu vermuten ist, dass die AEG nicht unter diesen Papieren sein wird. An dieser Stelle übrigens mein Kompliment an den Bieter zu diesem Schachzug. Ein schöner Überraschungscoup. 

Für die Sammlungen Siegerland und DM gab es zwar keinen "Gesamtbieter", doch auch hier herrschte rege Nachfrage. Viele Einzelstücke und seltene Papiere fanden ihren neuen Besitzer erst nach intensiven Bietgefechten. Zum Schluss noch ein kleiner Blick in die ausgerufenen Sammelgebiete. USA zieht langsam wieder an, auch wenn es für spitzen Werte wohl noch zu früh ist. Besonders gefragt seltene US-Eisenbahnpapiere. Europa und der Rest der Welt bleiben schwierig und sind schwer zu platzieren. Ausnahme China und Russland, sofern es sich um gute Stücke handelt und die Schweiz, die langsam wieder Fahrt aufnimmt. Deutschland bleibt die tragende Säule die Auktionshäuser. Seltene Stücke legen im Preis noch einmal zu und die DM Papiere sind, zwischenzeitlich eine feste Größe. Besonders die Zuschlagquote ist in diesem Segment phänomenal. 

Das Fazit fällt entsprechend positiv aus. Eine Auktion jenseits der Massenware mit einer, durch die versteigerten Sammlungen getragenen, wahrscheinlich sehr hohen Zuschlagquote von deutlich über 50%. Da macht es auch nichts, dass der Basar am Sonntag ein ziemlicher Reinfall war. So sehr wie ich früher die Basare schätzte, muss ich einfach eingestehen, dass sie sich überlebt haben. Um so wichtiger, werden die "großen" Präsenzauktionen für Sammler und Händler, um in Gesprächen am Rande solcher Veranstaltungen Markttrends aufzunehmen und neue Möglichkeiten zu entdecken.

Im folgenden wie immer die Zuschläge über 2.000 Euro.

Los-Nr. Titel Datum Ausruf Zuschlag
       
5 American Bank Note Co. 20.07.18xx 4.000,00 ---
7 American Express Co. 21.05.1853 6.000,00 ---
9 American Submarine Tunnel Company 04.02.1854 2.000,00 ?
28 California Pacific Rail Road 01.03.1870 2.900,00 3.700,00
56 Florida, Atlantic and Gulf Central Railroad 01.07.1857 3.500,00 3.800,00
432 UdSSR Eisenbahn Anleihe (Muster) 01.09.1927 1.600,00 2.000,00
483-541 Sammlung Schweizerbahnen   10.000,00 10.000,00
553 Eidgenössische Bank in Bern AG 03.03.1917 2.000,00 ---
584 Real Compania de la Habana 05.05.1791 2.600,00 ---
585 Real Compañia Maritima 01.10.1789 2.500,00 ---
615-755 Sammlung Stromwirtschaft   47.490,00 siehe Bericht  
615 Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität 20.05.1883 15.000,00 entfällt
677 Elektrizitäts-AG vormals Schuckert & Co. 01.04.1896 2.000,00 entfällt
737 Siemens & Halske AG 13.01.1899 2.000,00 entfällt
832 Berliner Cichorien-Fabrik AG 16.09.1871 2.800,00 ---
862 Civil-Waisenhaus für Berlin, Potsdam und dem Potsdamer Regierungs-Bezirk 11.11.1821 2.000,00 ---
886 Deutsche Petroleum-Bohr-Gesellschaft 05.05.1880 2.600,00 ---
905 Eisenhütten-AG Blücher 01.03.1858 6.500,00 6.500,00
953 Frankfurter Club 02.01.1889 3.000,00 3.300,00
962 Friedrich-Wilhelms-Nordbahn 01.02.1849 2.200,00 ---
980 Gesellschaft zum Betrieb des Cur-Etablissements in den Badeorten Wiesbaden & Ems 02.01.1857 2.000,00 2.000,00
982 Gesellschaft zur Einführung ausgezeichneter Zuchtthiere im Herzogthum Nassau 31.12.1857 3.300,00 ---
1003 Glatz-Neisser Chaussée-Bau-Verein 01.07.1847 2.500,00 2.500,00
1048 Johs. Girmes & Co. AG 01.06.1920 2.000,00 ---
1128 Neue Theater-AG 01.07.1877 10.000,00 10.000,00

im Nachverkauf

1152 Oberhohndorfer Schader-Steinkohlenbau-Verein 27.06.1860 7.500,00 7.500,00
1225 Soc. des Fermes Réunies du Kurhaus et de la Banque de Nauheim Hesse Électorale 20.03.1854 3.500,00 3.500,00

 

--- = kein Zuschlag

?   = nicht aufgerufen

Alle Angaben ohne Gewähr

Hamburg, Juli/August 2014

Sommerloch? Nein, wir sind Weltmeister! Die Auktionen von Scripovest und Gutowski nicht weltmeisterlich aber ordentlich. Auf mittlerem Niveau die Bestätigung der bisherigen Jahrestrends. Besser dieses Mal die Auktion von Noble in Sydney. Von 28 Lots 24 zugeschlagen. Allerdings preislich auch eher am unteren Ende angesiedelt. Ebay wie immer, selten gute Stücke meist mehr Masse als Klasse. Nun ja, transparente Märkte haben eben auch ihre Schattenseiten. So warten alle auf die ersten Auktionen im September. Papierania und FHW machen den Anfang. Nach dem durchblättern der Kataloge sollte da eigentlich jeder Sammler etwas finden.

Ach ja, beinahe vergessen Sommerfest in Wolfenbüttel. Sorry, ist nicht mein Ding. Da auch kein Bericht auf der EDHAC Seite, scheint es aber nichts spektakuläres gegeben zu haben.

Hamburg, Juni 2014

Der Juni war absehbar sehr, sehr ruhig. Verständlich denn der Start der Fußball Weltmeisterschaft ist auch nicht das beste Umfeld um Menschen für das Sammeln von Altpapier zu begeistern. Für den Juli angekündigt sind noch Auktionen von DWA, EDHAC bzw. Scripovest und Gutowski bevor es dann endgültig in die Sommerpause geht. Erst das Sommerfest in Wolfenbüttel wird dann die Auktionen in der 2. Jahreshälfte einläuten. Man darf gespannt sein welche Entwicklungen sich dann fortsetzen und ob neue Trends den HWP-Markt beeinflussen können.

Für mich persönlich war übrigens ein Stück aus dem viel geschmähten Reichsbankschatz das Highlight des Monats. Ein Sammlerfreund hatte mich auf eine Emission hingewiesen, die es in zwei Varianten gibt. Vielen Dank dafür.

Hamburg, Mai 2014

Zur HWP Auktion ist weiter unten eigentlich alles gesagt. Vielleicht noch der Nachtrag, dass wie beinah nicht anders zu erwarten die DM Stücke sehr gefragt waren. Spink London war ebenso erfolgreich, wenn auch mit einem völlig anderen Angebot, dass bei günstigen Ausrufpreise immer wieder Käufer und Händler anlockt. Besonders gefragt waren dort wie schon in den letzten Jahren chinesische Papiere, englische Eisenbahnen und russische Stücke, während die US Papiere dort weniger Anklang fanden. Spink wird auch die Serie der Frühjahrsauktionen mit der Auktion in Lugano bevor dann "Wolfenbüttel" mit DWS, Vladimir Gutowski und dem Sommerfest der AG die Sommerzeit überbrückt.

Für mich persönlich übrigens etwas enttäuschend die Auktionen in Australien. Die dortigen Auktionen unter anderem Downies und Noble waren für Wertpapiersammler doch eher enttäuschend. Da auch Spink für einen fortgeschrittenen Australien bzw. Tasmanien Sammler nicht besonders ergiebig war, freue ich mich schon, dass ich die "Erstsammlung" um ein tolles Stück bereichern kann. Vielleicht schauen Sie ja einfach einmal unter den Firmen bei den Reedereien nach. Sie werden sehen was ich meine. 

Hamburg, 25. Mai 2014

Ich weiß es ist dekadent, aber manchmal ist es einfach spannend, für nicht einmal 12 Stunden von Hamburg nach München zu reisen, um dort eine Präsenzauktion zu besuchen. Und ich muss gestehen, sie hat mir Spaß gemacht,  diese 105. Auktion der Freunde. Wer diese Auktion  erlebt hat, bekommt ein völlig anderes Bild. Mag das "reine" Ergebnis (siehe unten) auf den 1. Blick vielleicht sogar etwas unbefriedigend erscheinen, so trügt dieses Bild der Auktion sehr. Die Stimmung im kleinen Saal im Paulaner am Nockherberg war sehr gut und etwa 30 Bieter aus Deutschland  und der Schweiz waren angereist. Während der Auktion bestätigte sich, was ich schon für den April beschrieben habe. Herausragend dieses Mal die US Papiere. Die Amerikaner sind wieder im Markt. Besonders die seltenen Eisenbahnstücke liefen ausgezeichnet. Da wurde so manch scheinbar stolzer Ausrufpreis (500-700 Euro) schnell fast verdoppelt. Überhaupt waren die ausländischen Stücke durchaus gefragt. Wie erwartet natürlich eine sehr hohe Zuschlagquote in den Rubriken halbe Preise und "Restsammlung" Peru. Hier konnte man als Sammler das eine oder andere Schnäppchen machen.

Nach der Kaffeepause (hervorragender Kuchen!) folgte dann der Deutschlandteil. Da war zwar mancher Preis zu optimistisch angesetzt, dass galt jedoch nicht für die Aachner Bank und für mein persönliches Highlight, die Harburg-Englische Dampfschifffahrts-Gesellschaft. Stolzer Preis, aber auch ein tolles Stück mit einer schönen Geschichte. Das andere bisher bekannte Stück tauchte übrigens vor Jahren auf ebay auf und wurde dort auf dem Niveau des Bruttopreises versteigert. Zum DM-Teil musste ich leider schon gehen, denn der einzige kleine Wermutstropfen war, der weit außerhalb liegende Flughafen in München. Nun, man kann nicht alles haben und vielleicht reicht das ja schon, um das nächste Mal länger zu bleiben.

Zum guten Ende noch alle Papiere mit Ausruf oder Zuschlag über 2.000 Euro.

Los-Nr.

Titel

Datum

Ausruf

Zuschlag

         

37

Cody-Dyer Arizona Mining & Milling Co.

24.03.1913

3.000,00

---

295

Banco de San Luis Potosi

15.10.1897

3.000,00

k.A.

508

UdSSR Staatliche Innere Anleihe für den Aufbau der Wirtschaft

01.01.1925

3.000,00

---

507

UDSSR Eisenbahn-Anleihe von 1927

01.09.1927

1.600,00

2.400,00

513

Ussuri Railway

01.09.1928

2.500,00

2.700,00

514

Ussuri Railway

01.10.1931

1.800,00

2.200,00

523

Schweizerische Kreditanstalt

31.03.1906

3.000,00

---

880

Aachener Bank für Handel und Gewerbe AG

01.03.1876

2.000,00

5.000,00

 

AG der Dillinger Hüttenwerke

10.03.1911

4.000,00

---

913

Altenburger Zuckerfabrik-, Kohlenbau- und landwirthschaftliche Industrie-Gesellschaft

06.12.1873

2.000,00

---

939 Baltische Waggon- und Maschinen-Fabrik 01.04.1872 1.800,00 2.200,00

983

Benz & Cie. Rheinische Gasmotoren-Fabrik AG

01.04.1909

6.000,00

---

989

Bonner Preußenkneipe

15.06.1887

2.500,00

---

1023

Deutsch-Ueberseeische Elektricitäts-Gesellschaft

01.07.1898

2.500,00

2.500,00

1048

Eisenwerk München AG vorm. Kiessling - C. Moradelli

01.03.1899

3.500,00

---

1050

Elektrizitäts-AG vormals Schuckert & Co. (OU Hugo Ritter von Maffei)

22.08.1893

4.000,00

---

1067

F. Wöhlert'sche Maschinenbau-Anstalt und Eisengiesserei AG

01.10.1877

3.000,00

---

1122

Harburg-Englische Dampfschifffahrts-Gesellschaft

08.02.1856

7.500,00

8.500,00

1191

Kunstmühle Rosenheim AG

02.10.1888

2.000,00

2.400,00

1215

Magdeburg-Coethen-Halle-Leipziger Eisenbahn

02.01.1867

2.000,00

2.200,00

1228

Metallbergbau-Verein Friedrich im Rammelsberge

04.01.1864

2.500,00

k.A.

1247

Münchener Tierpark AG

30.01.1929

2.400,00

---

1248

Münchener Trambahn-AG

25.10.1888

4.500,00

---

1312

Rostocker Vereins-Bank

02.01.1873

2.500,00

---

1382

Steinkohlenbergwerk Dorsten (6-fach OU August Thyssen)

10.04.1908

5.000,00

---

1427

Werra-Eisenbahn (Carl Alexander, Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, Landgraf in Thüringen, Markgraf zu Meißen etc. etc.)

01.11.1856

3.000,00

---

1434 Württembergische Schifffahrts-Assecuranz-Gesellschaft 16.10.1837 4.000,00 k.A:

1460

Bürgerliches Brauhaus Ravensburg AG

07.11.1907

1.600,00

3.500,000

k.A. = keine Angabe möglich, da nicht aufgerufen

--- = kein Zuschlag

 

Alle Angaben ohne Gewähr.

Hamburg, April 2014

Es war ein guter April. Mario Boone und Matthias Schmitt (HWPH) konnten mit den Ergebnissen ihrer Auktionen zufrieden sein. Spektakulär natürlich die bei HWPH versteigert V.O.C. Anleihe. Da konnten die "kleineren" Auktionen natürlich nicht mithalten. Aber auch hier gab es meist ordentliche Ergebnisse. Entsprechend mäßig das größte Online Auktionshaus. Lediglich "al-spa" und "auktionshaus-gutowski" bieten derzeit regelmäßig relativ seltene Stücke an. Der deutsche Markt insgesamt scheint zur Zeit stabil. Wie seit Jahren erzielen Topstücke hohe Preise und gute DM-Stücke sind gesucht, auch wenn die Euphorie der ersten Jahre in diesem Segment etwas nachgelassen hat. "Sorgenkinder" bleiben die deutschen Stücke zwischen 1900 und 1945. Egal ob aus dem Reichsbanktresor oder nicht, diese Stücke sind derzeit nicht gefragt. 

Stark gesucht bleiben chinesische Papiere und auch seltene Stücke aus Russland finden zu stolzen Preisen einen Käufer. Die anderen europäischen Länder blühen eher im Verborgenen. Besser laufen inzwischen die Papiere aus den USA. Hier zeichnet sich eine Trendwende ab. Die Amerikaner kommen, wenn auch langsam zurück in den Markt. Kein Wunder bei dem Preisniveau. Die Vorzeichen für den Mai sind also durchaus positiv und auch wenn es nicht ganz so viele Auktionen gibt wie im April, mit Spink und FHW erwarten uns zwei weitere große Präsenzauktionen.

Hamburg, März 2014

Das seit einem Jahr bestehende Magazin Nonvaleur hat leider seine Druckversion eingestellt. Schade, Papier ist doch etwas anderes. Nun gibt es nur noch eine Online Version. Mal sehen ob sich das durchsetzt. Ansonsten eigentlich ein ruhiger Monat. Papierania Auktion gut, aber nicht spektakulär. Bei Noble in Sydney blieben dagegen die Stücke der Bank of New South Wales (1824 und 1832) liegen. Der Ausruf war definitiv zu optimistisch. Das mit der Seite hat übrigens funktioniert. Auf einmal sind in fast jeder Auktion australische Papiere. Nur eine Frage der Zeit bis auch tasmanische Stücke darunter sind. Der Handel ist eben doch sehr berechenbar. Das sah man übrigens auch in der jetzt abgeflachten Diskussion im EDHAC Forum. Auch ohne das man die Szene und die Akteure kennt, war schnell erkennbar wer welche Interessen vertritt.

Transparente Märkte sind eben nicht nach jedem Geschmack. Mal sehen was der April bringt, gleich 4 bzw. 5 Auktionen (zählt man die Fernauktion Kürle hinzu) buhlen um die Käufer. Da könnte es die eine oder andere Überraschung geben. 

Hamburg, Februar 2014

Die HWP Szene ist manchmal schon sehr putzig, aber dann doch irgendwie auch wieder berechnbar. So habe ich meine, allerdings mit mir selbst abgeschlossene Wette gewonnen. Irgendwann "stolpert" jemand über die tasmanischen Papiere. Eine Ankündigung braucht es nicht, denn dann wird die Seite ganz natürlich frequentiert. Nun kann ich auf Stufe 2 warten - Angebote zum Sammelgebiet. Mal sehen wann es losgeht. 

 

Weniger erfreulich sind zur Zeit die EDHAC Diskussionen im und um das Internet Forum. Hier wäre etwas mehr Objektivität und konstruktive Kritik nötig. Beim Verfolgen der Diskussionen wurde ich daran erinnert, warum ich in Foren sehr, sehr selten aktiv bin. Man muss eine Meinung nicht teilen, aber man sollte die Meinung eines jeden achten. Dieser Grundsatz wird auch in diesem Forum leider oft mit Füßen getreten und an Diskussionen die so geführt werden, beteilige ich mich nicht.

Die Internet Auktionen im Februar waren zwar nicht mehr ganz so interessant wie im Januar, aber die im Januar aus meiner Sicht spannendsten Anbieter waren auch im Februar noch im Markt. Präsenzauktion wie schon beschrieben HSK mit einem guten Start. Es hat jedenfalls den Anschein, dass einem erfolgreichen HWP Jahr wenig im Wege steht. Das Geld ist jedenfalls da. Fehlen noch die Stücke und da werden die guten Papiere langsam rar.

 

Da kommt das Ende der "Spekulationswelle" eigentlich gerade recht. Sie hat vielleicht Geld in den Markt gespült, aber auch den Blick auf das Wesentliche stark getrübt. Nun werden sich Händler und Sammler wieder auf die klassischen Sammelgebiet konzentrieren müssen. Ein Umstand den man als Sammler nur begrüßen kann und der hoffentlich auch die Spreu vom Weizen trennt.

Hamburg, 23. Februar 2014

Gestern war Auktion in Hamburg. Knapp 30 Sammler und einige Händler im Grand Elysee (ich mag dieses Hotel nicht wirklich). Schöner Vortrag von Jörg Benecke. Das Thema einmal "Milliardär und zurück - August Stauch und seine Diamanten" angereichert mit launigen Anekdoten aus dem wahren Leben. Danach eine Auktion mit vielen Facetten. Zusammengefasst: Spekulation am Ende, Amerika in neuem Glanz, die Chinesen kommen nicht, sondern sind schon da, Russland bemüht sich Anschluss zu halten. Da hinkt Europa (wie immer) hinterher und das obwohl  Deutschland im Mittelpunkt steht. In Deutschland wird wie im richtigen Leben die DM gesucht und aus der weiter zurückliegenden Geschichte braucht man eigentlich nur die Highlights. Das liest sich dann bei den Stücken über 2.000 Euro Ausruf oder Zuschlag wie folgt:

Los-Nr. Titel Ausruf Zuschlag
25 Republica Mexicana - Tesoreria General 09.11.1843 3.000,00 0,00
44 American Submarine Tunnel Company 04.02.1854 2.700,00 0,00
58 Boston Sub-Marine & Wrecking Company 21.04.1856 1.800,00 2.300,00
220 St. Johns & Indian River Canal 01.04.1860 3.500,00 0,00
222 Standard Oil Co. (OU John D. Rockefeller, H.M. Flagler, Charles Pratt) 29.04.1878 2.400,00 2.800,00
293 Danske West-Indiske og Guineiske Compagnie 30.07.1733 10.000,00 0,00
355 Governor and Company of Merchants of Great Britain Trading to the South Seas (South Sea Company) 20.06.1737 4.000,00 0,00
374 London & Gravesend Railway 23.11.1835 2.500,00 0,00
414 Actien-Zucker-Fabrik Schöppenstedt 01.07.1872 4.000,00 4.800,00
419 AG Caritas 23.09.1866 2.000,00 2.200,00
420 AG Caritas 15.07.1887 2.000,00 2.200,00
421 AG des Zoologischen Gartens zu Hannover 01.10.1864 3.500,00 3.500,00
443 Braunschweiger Molkerei eGmbH 27.04.1914 2.200,00 2.200,00
448 Bremer Bank 02.01.1858 4.000,00 4.000,00
449 Bremer Bank 01.12.1889 4.000,00 4.000,00
466 Deutsche Petroleum-Bohr-Gesellschaft 20.09.1881 3.000,00 0,00
491 Fürstenthum Braunschweig-Lüneburg, Calenbergische Theil 01.06.1784 2.000,00 0,00
624 Commerz- und Privat-Bank AG 01.12.1922 2.500,00 2.700,00
652 Grundstücks-AG Nyenrode-Hamburg 01.12.1919 4.000,00 0,00
741 Zoologische Gesellschaft in Hamburg 01.08.1864 2.500,00 2.500,00
749 Deutsche Lebens-Versicherungs-Gesellschaft zu Lübeck 01.12.1828 18.000,00 22.000,00
756 Flensburger Export-Brauerei 10.05.1889 2.000,00 0,00
757 Flensburger Export-Brauerei 01.08.1889 2.000,00 0,00
834 Friedrich-Wilhelms-Nordbahn 01.02.1849 2.200,00 2.200,00
875 Actien-Brauverein zu Vacha 03.03.1858 6.000,00 6.000,00
891 August Wessels Schuhfabrik AG 27.03.1911 1.500,00 2.200,00
901 Bergbau- und Hütten-AG zu Stolberg am Harz 01.07.1861 3.500,00 3.700,00
905 Bergwerks-Gesellschaft Concordia 01.07.1776 1.200,00 2.200,00
909 Berliner Centralstrassen-Actien-Gesellschaft 01.07.1872 4.000,00 4.050,00
925 Carosseriewerke Schebera AG 31.01.1922 2.500,00 2.500,00
963 Elb-Amerikanische Compagnie 02.01.1825 4.800,00 0,00
1015 Hütten-AG Leopold 31.12.1858 2.800,00 0,00
1085 PHOENIX AG für Bergbau und Hüttenbetrieb 13.08.1855 2.000,00 2.000,00
1147 UNION AG für See- & Fluß-Versicherungen 15.03.1857 3.800,00 3.800,00
1150 Verein zum Schutze deutscher Einwanderer in Texas 01.07.1846 6.000,00 6.000,00
1291 Ostdeutschland - DM (Konvolut mit 23 Stücken) 2.000,00 0,00

Angaben natürlich ohne Gewähr. 

Sieht auf den 1. Blick gut aus und war es auch. Wird allerdings dem DM Boom (Zuschlagquote bestimmt 80%) nicht gerecht. Hier liegen die Preise noch meist deutlich unter 1.000 Euro. Doch der Preistrend bei den DM-Stücken zeigt ganz klar aufwärts. Die Sammler die vor Jahren nicht verstanden haben, dass ich für Reichsmarkstücke auch 300 Euro und mehr bezahlt habe (O-Ton dafür bekomme ich 10 tolle DM Papiere) zahlen heute selbst für DM Blanketten und Muster aus den 50er und 60er Jahren 300-350 Euro. Aber das ist natürlich etwas völlig anderes: -) Das HSK, sprich Michael Weingarten dürfte jedenfalls zufrieden gewesen sein und auch der kleine Basar zeigte sich bei kleinen Umsätzen freundlich zum Ende eines gelungenen Tages.. 

 

Hamburg, Januar 2014

Der erste Monat des Jahres ist schon vorbei. Irgendwie verging er schnell, vielleicht lag es ja am relativ warmen Klima. Die HWP's betreffend ein eher ruhiger Wintermonat. Vladimir Gutowski mit seiner Januarauktion wie immer das Highlight. Auch dieses Mal ein solides Ergebnis mit Highlights. Daneben DWS mit einer kleinen Onlineauktion zm Jahresbeginn. 

Gespannt darf man auf den Start der Präsenzauktionen sein. Nimmt man ebay als Indikator darf man einiges erwarten. Auf der Plattform tauchen neben der üblichen Massenware :-(( neuderdings immer wieder auch bessere Stücke auf. Dabei fallen besonders die Anbieter "aktiebrev", "al-spa" und "auktionshaus-gutowski" auf. Als Informationsmedium hat sich neben der Zeitschrift Nonvaleur, die EDHAC Plattform etabliert. Es wäre schön wenn beide sich als Ergänzung verstehen. Ein Sammelgebiet wie das unsere verträgt keine Auseinandersetzung in den Medien.

Auffällig das Spink noch keine Auktion in London angekündigt hat. Zwar gab es hier auch zu Jahresbeginn eine Auktion mit US Papieren, aber in den letzten Jahren war London im 1. Halbjahr so gut wie gesetzt. Schade, ich hatte auf einige australische Papiere gehofft, denn Downies und Noble in Australien haben in ihren letzten Auktionen nur noch wenige Stück angeboten. So muss ich wohl ein bisschen Geduld haben bis auf www.tasmaniac.com weitere Papiere erscheinen können.

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Tagebuch 2013

Tagebuch 2012

 

Hier geht es zu den "alten" Auktionsberichten.