HWP-Tagebuch

 

Da die Auktionshäuser erfreulicher Weise immer schneller werden, machten die Auktionsberichte in der alten Form nur noch wenig Sinn. Stattdessen führe ich eine Art Tagebuch, in dem ich über Auktionen und sonstige Ereignisse berichte und denen ich sicher den einen oder anderen persönlichen Kommentar hinzufügen werde. 

 

Hamburg, 20. Dezember 2020

 

Nach der letzten HWP Auktion des Jahres gestatte ich mir einen kleinen Rückblick. Doch zuerst ein dickes Lob für die 72. Fernauktion von Vladimir Gutowski. Tolles Ergebnis! Das dürfte überschlägig eine Zuschlagsquote von knapp 80% sein - Respekt.

Selbst zu nicht Corona Zeiten wäre das ein Spitzenergebnis.

Der HWP Markt zeigte sich überhaupt wirtschaftlich betrachtet ziemlich unbeeindruckt von der Pandemie. Aber war das nicht klar? Ein so kleiner Markt ist, wenn die Teilnehmer keine finanziellen Probleme haben, halt doch auch ziemlich robust. Ich bin da eher gespannt was passiert, wenn die Pandemie (hoffentlich bald) zu Ende geht. Ich glaube erst dann wird man erkennen können, welche wirtschaftlichen Veränderungen diese "Krise" zur Folge hat und wie das Sammelgebiet sich entwickelt.

 

Was in diesem Jahr noch deutlicher wurde ist, dass Neusammler definitiv keine Präsenzauktionen brauchen. Der Neusammler versorgt sich, wenn er es will, über das Internet mit Informationen. Hier findet offensichtlich ein interessanter Wechsel in der Sammlerschaft statt. Die Altsammler, die neben dem persönlichen Bezug zum Sammelgebiet, die Firmengeschichten, Zeitgeschehen, Drucktechnologie etc. interessierte und die sich mit anderen Sammlern darüber austauschen, scheinen langsam auszusterben. Stattdessen wird der persönliche Bezug zur Sammlung (Beruf, Region, Hobby...) zum beinahe einzigen Antrieb. Interessant wenn man bedenkt, dass viele dieser Sammler andererseits die Anonymität des Internet schätzen.

 

Die Auktionshäuser haben sich darauf bereits eingestellt und mit FHW bietet nun auch der letzte "Große" Internet-Live-Auktionen im Rahmen seiner großen Präsenzauktionen an. Sicher sinnvoll und besonders für die erwähnten Neusammler unumgänglich, doch auch eine Gratwanderung. Wie schon im September geschrieben sind die Präsenzauktionen oft die einzige Werbung für diese Auktionshäuser und damit auch für das Sammelgebiet. Ich denke das sollte man nicht unterschätzen, denn ohne Werbung dürfte das Sammeln von Wertpapieren genauso in einer Nische verschwinden wie das Briefmarken sammeln. 

Nun ja, ich denke die Zeit wird es relativieren und dafür sorgen, dass gegebenenfalls engagierte Sammler den Präsenzteil übernehmen und spätestens dann, wird auch dem Handel wieder klar werden, dass man Papier anfassen muss und der persönliche Kontakt und die daraus resultierende Interaktion, Teil eines Sammelgebietes sein sollte.

 

Wenden wir uns aber dem eigentlichen Markt zu. Gefragt wie in den letzten Jahren DM Papiere. Hier spürt man am deutlichsten die schon beschriebene Entwicklung. Mich als Altsammler erinnert die Entwicklung an die Taler, Mark und Reichsmark Papiere vor dem Reichsbankschatz. Nun ist das nicht direkt vergleichbar, doch in nur wenigen Jahren kann auch hier ein Bruch erfolgen. Das gute Material wird knapper und die Sammler weniger. Vielleicht nicht so schnell, doch jedem DM Sammler sollte klar sein, die Euro Generation rückt nach und wie die unser Sammelgebiet sieht wird sich zeigen. Derzeit jedoch bleibt jedoch für DM Stücke der Ausblick positiv. 

Das sieht bei Mark und Reichsmark Papieren anders aus. Nach einem kleinen Zwischenhoch scheinen diese nun im Tal der Tränen festzusitzen. Kein Problem für echte Sammler, aber ein Problem für den Handel und alle die mit diesen Stücken Geld verdienen wollen. Sorry, das wird noch eine ganze Weile dauern. Mein Ausblick tendenziell eher schwächer, nur Raritäten in ausgesuchten Sammelgebieten dürften gut zu veräußern sein.  

Besser sehen da schon Taler Aktien aus. Hier reizt offensichtlich das Alter. Selbst jüngere Sammler finden es spannend so altes Papier zu sammeln und so ergibt sich für die Taler-Papiere eine interessante Nische. Tendenziell daher ein stabiler und bei seltenen Einzelstücken positiver Ausblick.  

 

Bei den Auslandspapieren bleibe ich weiter positiv was China betrifft, auch wenn der Boom etwas abgeflaut ist. Darüber hinaus sehe ich mittelfristig auch für russische Papiere und amerikanische Eisenbahnen eine gute Entwicklung. In allen anderen Ländern ist die Zahl der Sammler und Interessenten einfach zu gering um nachhaltig von Entwicklungen sprechen zu können. Zwar finden sich immer wieder erfreuliche Ansätze, doch meist ist hier nach wenigen Jahren die Luft wieder raus. Das sich diese Entwicklung ändert sehe ich derzeit nicht.

 

Bleiben zum Schluss noch die Online Plattformen, delcampe, ebay .... Nun auch ich habe in 2020 das eine oder andere Stück dort abgegeben. Der Grund ist einfach. Stücke mit einem Wert von unter 100 Euro, wird der Sammler meist nicht mehr vernünftig los. Was tun? Vernichten? Wenn nicht, hilft nur noch der zu Corona Zeiten schwierige Flohmarkt oder eine Online Plattform. Geringe Gebühren, manchmal ein netter Kontakt und das wichtigste, man ist das Stück los. Natürlich keine optimale Lösung, wenn man an die Vermarktung auf dieser Plattform denkt. Doch gibt es Alternativen? Dem Sammelgebiet fehlt eine "eigene" starke Plattform für günstige Stücke. Doch die ist genauso weit weg wie eine (Online)-Zeitung. Ich sehe derzeit weder bei Sammlern noch bei Händlern die Bereitschaft hier Lösungen zu etablieren. Daher Ausblick für Online-Plattforme trotz reichlich Fake - auf niedrigem Niveau stabil.

 

Fazit 2020 - ein gutes Jahr, trotz Corona. Die Ergebnisse der Auktionen waren gut und die Sammler scheinen die Corona bedingt fehlenden persönlichen Kontakte gut zu verkraften. Freuen wir uns also auf 2021 wenn wir hoffentlich alle gesund wieder unbeschwerter Freude an unserem Hobby haben.

 

 

Hamburg, 24. September 2020

Mit dem Auftauchen des Corona Virus und den Einschränkungen der folgenden Pandemie war absehbar, dass sich das Sammeln historischer Wertpapiere verändern  wird. War anfangs noch eine gewisse Verunsicherung bei allen Beteiligten spürbar, so hat sich dies zwischenzeitlich gelegt. Die Auktionsergebnisse sind praktisch auf dem gleichen Niveau und das Angebot leidet bisher ebenfalls nicht. Auch die vorher schon begonnen Trends zu DM Papieren und US-Stücken, hier besonders Eisenbahnen, setzen sich fort. Das zeugt einerseits von einem widerstandsfähigen Markt, andererseits davon, dass Geld für das Hobby weiterhin vorhanden ist. Dieses Geld wird nun immer mehr Online ausgegeben. Die Zahl der Schriftgebote und der Gebote über Internet-Plattformen hat deutlich zugenommen. Ich habe viele Auktionen der letzten Wochen online verfolgt und war über die Zahl der Online-Bietgefechte überrascht. Offensichtlich wird es für manche Sammler aus der Anonymität des Internet heraus leichter den Mitsammler zu überbieten.

Natürlich geht Corona zu Lasten der Präsenz in den Auktionen. Ob die teils drastischen Reaktionen darauf immer angebracht sind, bezweifele ich jedoch. Schließlich ist die Präsenzauktion für manche Häuser fast das einzige „Werbebanner“ und dieses Banner in der Provinz aus dem Fenster zu hängen, dürfte mittelfristig wenig Aussicht auf Erfolg haben.

Ein wenig problematisch sehe ich auch die Gebühren der Online-Plattformen. Die relativ hohen Gebühren der Plattformen, werden derzeit noch von der Senkung der Mehrwertsteuer kompensiert. Es wird interessant zu sehen, ob nach Corona und mit wieder 19% Mehrwertsteuer, die Zahl der Online-Gebote gleich bleibt. 5% sind ein happiger Aufschlag, insbesondere da die Auktionshäuser den eigenen Vorteil, den sie durch verstärkte Online-Präsenz haben, bisher nicht weitergeben.

Zusammenfassend muss man jedoch feststellen, dass weniger Präsenz, mehr Internet und (leider) mehr Anonymität dem Markt bisher nicht schaden. Ob das in diesem Umfang so bleibt wird sich zeigen, doch eine Umkehr der Online-Trends erscheint mir persönlich mehr als unwahrscheinlich. 

In den einzelnen Sammelgebieten wirken sich diese Trends jedoch sehr unterschiedlich aus. Geht man davon aus, dass DM-Sammler die eher jüngeren Sammler sind, so ist hier natürlich eine höhere Online-Affinität gegeben und die Präsenzveranstaltungen rücken in den Hintergrund bzw. werden zum Event, dass nicht mehr regelmäßig stattfinden muss. Sammeln kann man im 21. Jahrhundert eben auch anonym und online. Entsprechend werden meines Erachtens alle Sammelgebiete in denen es jüngere Sammler gibt oder solche hinzukommen, in den nächsten Jahren volatiler und Sammelgebiete in denen es viele ältere Sammler gibt, verlieren proportional an Dynamik, da diese Sammler eher nicht Online sammeln möchten. Eine Veränderung, die besonders von Neusammlern beachtet werden sollte, denn auch wenn es ein Hobby ist, Sammlungen verkörpern meist auch einen gewissen Wert.

So ergibt sich trotz des stabilen Marktes ein heterogenes Bild, da für einzelne Sammelgebiete und Sammler Corona unterschiedliche Auswirkungen haben wird. Kurzfristige „Gewinner“ werden meines Erachtens wohl DM-Sammler und Sammler von US-Railways sein. Auf der „Verlierer“ Seite könnten die Sammler von Reichsmark Stücken und Sammler europäischer Wertpapiere stehen. Besonders Letzteres muss allerdings so nicht bleiben, denn es ergeben sich über die Online Plattformen und –Auktionen auch Chancen zum Aufbau neuer interessanter Sammlungen auch über die Grenzen Deutschlands hinaus.

So wie sich unser Sammelgebiet verändert, wird sich übrigens auch diese Seite etwas verändern. Da immer weniger Auktionshäuser ihre Auktionen bewerben, habe ich den Terminplan von der Seite genommen. Das Interesse daran war eh gering und der Pflegeaufwand hoch. Zusätzlich werde ich mich bei den Links auf nicht kommerzielle Seiten beschränken, denn auch hier übersteigt der Pflegaufwand den Nutzen.

Alles andere bleibt wie gehabt und sofern ich Präsenzauktionen besuchen werde, gibt es auch wieder die entsprechenden Berichte.

 

Hamburg, 23. Februar 2020

 

„Das Wetter wird am Wochenende ebenfalls mitspielen...“ so Michael Weingarten in der Ankündigung der Auktion am 18.2.. Nun ja, wenn damit das Klischee gemeint war das in Hamburg immer Schmuddelwetter ist, hatte er sicher recht. Aber die Hamburger sind wie fast alle Norddeutschen auch dafür bekannt, dass ihnen Schmuddelwetter nichts ausmacht. So kamen am Samstag über 40 Sammler in den Auktionssaal und erlebten einen wunderschönen Tag rund um historische Wertpapiere. Der Tag begann mit dem Vortrag von Uwe Lange zum Thema Kautschuk. Ein toller Vortrag, der nicht nur spannend sondern auch lehrreich war. Wird einem doch bewusst, in wie vielen Produkten Kautschuk verarbeitet wird.

Pünktlich um 10:45 Uhr startete Michael Weingarten dann mit der Auktion. Hier verfestigte sich im Auslandsteil das Bild, dass US Eisenbahnen und Autografen sofern selten wieder gefragt sind. Ansonsten haben es die ausländischen Stücke schwer. Egal ob Europa, Russland, Cripple Creek oder weltweite Sammlungen (Zündhölzer), der Markt für diese Stücke ist sehr, sehr eng und auch wenn nicht jedes Los aufgerufen wurde, dürfte die Zuschlagquote eher 30 als 40 Prozent betragen haben.

Wie immer änderte sich dies natürlich bei den Regionalteilen. Bremen/Niedersachsen mit einer sehr ordentlichen Performance, wurde jedoch von Hamburg und auch Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern deutlich übertroffen. Dabei fiel auf, dass leider einige der norddeutschen Top-Stücke liegen blieben, während DM-Papiere, wenn auch meist nur knapp über Ausruf, eine sehr gute Zuschlagquote hatten.

Im Sonderteil RM-Druckmuster, dann das gewohnte Bild. Seltene Stücke aus dieser Zeit werden vom Markt ebenfalls meist knapp über Ausruf  aufgenommen. Häufigere Stücke oder „unbeliebte“ Branchen bleiben liegen. Diesem Trend folgten dann auch die letzten Teile der Auktion Deutschland vor und nach 1945. Wobei nach 1945 eine deutliche bessere Zuschlagquote erzielte.

Zum Abschluss dann ein kleiner Basar, bei dem es wegen des sehr guten Besuchs auch viele Gelegenheiten gab über Hobby und Auktion zu fachsimpeln. Ein gelungener Abschluss des Tages, der sicher viele Sammler animierte auch die nächste Auktion in Hamburg zu besuchen.

Ein Fazit nach dieser Auktion ist schwierig. Ein voller Saal, viele Zuschläge und Bietgefechte. Als Sammler kam man voll auf seine Kosten. Doch gilt das auch für den Veranstalter? Er hätte sich sicher über eine bessere Zuschlagquote bei den Top-Losen gefreut, doch die waren dieses Mal einfach nicht gefragt. Nehmen wir es daher am besten sportlich, denn nach der Auktion ist auch vor der Auktion.

 

Zuschläge bzw. Ausruf über 2.000 Euro (ohne Gewähr). 1333 und 1380 habe ich leider verpasst.

 

Los Name Ausruf Zuschlag
29 Black Crow Gold Mining Co. 13.06.1904 2.000,00 -
190 Leavenworth, Lawrence & Galveston Rail Road 27.06.1871 700,00 2.200,00
368 Vereinigte Staaten von Amerika 30.03.1791 3.000,00 -
453 Northern Pacific Railroad (OU Jay Cooke) 01.07.1870 10.000,00 -
471 Standard Oil Co. (OU J.D. Rockefeller, 3x Flagler) 27.11.1878 2.800,00 -
569 Cie. Universelle du Canal Maritime de Suez ca. 1877 2.200,00 -
633 Matraer Bergwerks-Union 01.07.1863 2.200,00 2.200,00
662 Real Compania de San Fernando de Sevilla 23.08.1748 4.000,00 4.000,00
734 Brauerei Hermann Krüger AG 01.10.1905 4.000,00 4.650,00
737 Braunschweiger Sportverein "Eintracht" e.V. + Braunschweiger Stadion-Gesellschaft mbH (5 Stücke) 3.000,00 -
738 Braunschweigische Bank und Kreditanstalt AG 27.12.1905 3.500,00 3.500,00
797 Seehandlung in Leer 01.06.1858 5.000,00 -
823 China-Rhederei AG 01.07.1922 2.000,00 2.000,00
969 Tönninger Dampfschifffahrtsgesellschaft 31.12.1872 2.500,00 -
976 Zweyte Assecuranz-Compagnie 01.03.1824 10.000,00 -
1213 Elektrizitäts-AG vormals Schuckert & Co. (OU Hugo Ritter von Maffei) 22.08.1893 2.000,00 2.000,00
1301 Ostsee-Werft Schiffbau und Maschinenfabrik AG 19.05.1917 5.000,00 -
1308 Preussische Boden Credit Actienbank 01.01.1873 2.200,00 2.200,00
1333 Soolbäder Actien-Gesellschaft 01.09.1838 3.000,00
1380 Zuckerfabrik zu Cöthen 01.07.1873 2.000,00

 

 

 

Würzburg, 25. Januar 2020

Auch wenn die Ergebnisse schon online sind, muss ich diese Auktion einfach beschreiben, denn wer das nicht gesehen hat, der hat wirklich etwas verpasst. Wetter trübe, Saal klein und „nur gut“ zwanzig Saalbieter. Aber was die veranstaltet haben war kurz gesagt der Hammer. Man kann schon von einem „Dreikampf“ sprechen. Saal gegen Internet und Telefon. Dem etwas traurigen Trend folgend und vielleicht auch dem Wetter geschuldet, kamen leider nur wenige Saalbieter, doch das Angebot von HWPH war nun wirklich erste Sahne.

 Das machte schon der Auslandsteil klar, den ich persönlich als einen der besten in den letzten Jahren bezeichnen würde. Viele Bietgefechte und spektakuläre Zuschläge besonders bei den amerikanischen Autografen. Der folgende Teil Süd-Deutschland ließ dann erkennen, wohin die Reise in den nächsten Stunden gehen sollte. Bergauf und das besonders bei den DM-Papieren und seltenen Stücken aus Sammlungsauflösungen. Das war einfach nur großes Kino.

Schließlich setzten die Top 50 dieser Entwicklung die Krone auf. Drei Generation Aktie Vanderbilt 13.000 Euro Ausruf waren 5.000 Euro !!! , Gründeraktie HSBC für 17.500 Euro (10.000) und  Fabrique de Papier à Odessa 4.900 (1.800) was für ein Wahnsinn im positivsten Sinne. Da kann man auf Castro und Daimler (beide ohne Zuschlag) ruhig verzichten, wenn der Markt so brummt.

Auf jeden Fall ein großartiger Start ins Sammlerjahr 2020 mit vielen Highlights und tollen Zuschlägen. Hervorzuheben aus meiner Sicht  -  erneut die DM Titel. Hier geht die Party nun offensichtlich in die nächste Runde. Unterschiede zu den Papieren vor 1945 sind praktisch nicht mehr wahrnehmbar. Die Preise übertreffen in vielen Fällen nun sogar Mark- und Reichsmark-Papiere. Hinzu kommen Marktsegmente wie Brauereien, Chemie, Schifffahrt und regionale Stücke, die ebenfalls teilweise schwer „umkämpft“ sind.

Als Fazit bleibt eine tolle Auktion, die einen Weg aufzeigte, wie Auktionen künftig aussehen sollten. Präsenz vs. Live-Internet bei hoher Qualität der angebotenen Stücke, sind gut für unser Sammelgebiet und belohnen dann auch die Auktionshäuser für ihre Arbeit. 

Apropos belohnen. Ein Lob dem HWPH Team hinter den Auktionatoren. Organisation vom feinsten und der kleine Imbiss war (wie immer) toll. Man sollte langsam darüber nachdenken, auch einmal einen Restaurantkritiker einzuladen. In der kleinen Küche der Barockhäuser solche Köstlichkeiten zu zubereiten ist einfach klasse und trägt sicher auch zum Erfolg einer Auktion bei.

 

 

Hamburg, 11. Januar 2020

 

Ich muss zugeben, dass seit ich auf Facebook präsent bin, ich dieses Tagebuch etwas vernachlässige. Nun man soll mit guten Vorsätzen in ein Jahr starten und daher gelobe ich Besserung. Zuerst ein kurzer Rückblick auf das Jahr 2019. Ein erneut großartiges Jahr für meine Sammlungen. Sowohl für die maritimen Wertpapiere, als auch für die Tasmanien Sammlung. Highlight war natürlich die Tönninger Dampfschifffahrtsgesellschaft von 1871. Jahrzehntelang schon bekannt aus einem Buch nun angeboten und dann auch noch den Zuschlag erhalten. Da springt mein Sammlerherz in die Höhe.

 

Doch auch der Erwerb der letzten mir noch fehlenden Blankette der Flensburger Schiffsbau und der Bonanza Silver Mining waren persönliche Highlights. So kann ich die Euphorie, die manche Marktteilnehmer beschreiben also nur bestätigen. Es schien 2019 so, dass der gesamte Markt einen Schritt nach vorne gemacht hat. Natürlich nicht in allen Segmenten gleichmäßig, da natürlich nicht in jedem Marktsegment gleichzeitig Spitzenmaterial zur Verfügung steht, doch selbst so schwierige Segmente die Deutschland Papiere die auch im Reichsbanktresor lagen, bewegten sich ein kleines Stück nach vorne.

 

So kann ich meinen positiven Eindruck, den ich ja bereits im Mai 2019 hatte nur für das gesamte Jahr bestätigen. Das macht Mut für 2020, dass bereits im Januar und Februar mit HWPH und HSK zwei große Auktionen mit tollem Angebot sieht. Sofern diese Entwicklung weitergeht, wird mir also um das Sammelgebiet nicht bange, auch wenn trauriger Weise der eine oder andere "Altsammler" sich nun offensichtlich zurückzieht. Die entstehenden "Lücken" sind die Gelegenheit für neue Sammler tolle Stücke zu erwerben und selbst eine Sammlung aufzubauen.

 

Hamburg, 21. Mai 2019

 die HWP Frühjahrsauktionen der drei Großen in Deutschland sind erfolgreich gelaufen. So bietet es sich an ein kleines Fazit zu ziehen. Objektiv gab es die folgenden Ergebnisse in den drei großen Präsenzauktionen.

 

Ausruf-summe

Zuschlags-summe

Anzahl  Lose

verkaufte Lose

HSK Hamburg

323.100 €

187.326 €

1.291

626

HWPH Würzburg

545.072 €

284.969 €

907

457

FHW       Berlin

481.773 €

261.229 €

1.749

689

Gesamt

1.349.945 €

733.524 €

3.947

1.772

 

Die Einzelergebnisse an dieser Stelle zu kommentieren oder gegenüberstellen halte ich für nicht angemessen, doch als Sammler sei eine persönliche Einschätzung dieses "Frühjahrs" gestattet.

Ich habe alle drei Auktionen besucht und jedes Mal eine andere tolle Veranstaltung erlebt.  Jedes der drei Auktionshäuser hatte eine andere Strategie und daraus resultierend ein anderes Angebot. Hier zeigte sich die Vielfalt unseres Sammelgebiets, aber mir wurde auch noch einmal klar, dass man historische Wertpapier erklären muss. So eine Vielfalt und Tiefe, gepaart mit der Notwendigkeit von Wissen, ist nicht einfach zu vermarkten.

 

Nun hat der Erfolg wie bekannt viele Väter. Nicht nur Angebot und Nachfrage entscheiden darüber. Entscheidend für die Ergebnisse waren sicher auch die Vermarktung und die Liquidität im Markt. Ob der eingeführte HWP Index, Kundenansprache oder der Zeitgeist ausschlagegebend waren für die tollen Ergebnisse, kann ich nicht beurteilen. Mich freut es als Sammler jedoch, dass ich wieder sehr viel mehr das Bemühen um den Kunden sehe. Ein sehr schöner und positiver Trend, der gerne weiter gehen kann.

 

Beurteilen lässt sich darüber hinaus die Notwendigkeit der Präsenzauktionen als Event. Zwar geht der Trend ganz eindeutig in Richtung Onlineauktionen, doch auch wenn es für Altsammler schwer zu verstehen ist, so ist auch das Bieten vom Sofa eine Teilnahme an einem Event und um Realtime zu bieten, muss man ja schließlich präsent sein. So wird die physische Anwesenheit der Sammler/Bieter in den Auktionen wahrscheinlich nicht mehr zunehmen und wohl auf einen relativ kleinen Kreis beschränkt bleiben. Doch die Präsenzauktion als Event und als Möglichkeit des persönlichen Kontakts zwischen den Marktteilnehmern, dürfte wohl noch eine ganze Zeit eine wichtige Rolle spielen.

 

Bei den einzelnen Sparten freut es den Sammler natürlich, wenn die eigene Branche boomt. Deutsche Schifffahrt ist hoch im Kurs. Auf dem richtigen Kurs scheinen nun auch langsam wieder die US Papiere. Seltene Eisenbahnen und Autographen stehen hier in der ersten Reihe. Hier steht auch der Dauerbrenner DM. Teilweise großes Kino, wenn das Angebot stimmt und im Sog können sogar seltenere RM Papiere profitieren. Etwas schwerer tun sich dagegen zur Zeit russische und chinesische Stücke. Doch ich denke, dass ist ganz normal. Was so lange ein Garant für hohe Zuschläge war muss sich auch einmal erholen. Übertroffen werden aber alle Branchen derzeit durch die deutschen und internationalen Raritäten. Sie scheinen Investoren und Sammler zu begeistern und erzielen außergewöhnlich hohe Preise. Toll für das Sammelgebiet, denn nur mit geschichtlich interssanten Stücken die spektakuläre Zuschläge erzielen, können historische Wertpapiere auch einer breiteren Bevölkerungsschicht bekannt werden und wecken vielleicht deren Neugierde.

 

 

Berlin, 18. und 19. Mai 2019

 

Ist Berlin eine Reise wert? So fragte ich mich vor der 115. Auktion der Freund im Scandic Hotel Berlin. Ähnlich wie in Würzburg teilweise spektakuläre Papiere, aber nehmen die Sammler auch dieses Angebot. Die Antwort vorab - Ja.

 

Start um 11:00 Uhr mit einem erstaunlichen großen US-Teil (326 Lose). Warum wurde schon nach wenigen Losen klar. Seltene Eisenbahnen waren der Grund und die kamen offensichtlich gut an. Weniger im während der ganzen Auktion relativ ruhigen Saal, aber bei den Schriftbietern. Offensichtlich sind US-Papiere nach einer langen Durststrecke wieder dabei zu einer festen Größe in den Auktionen zu werden. Da bleiben spektakuläre Zuschläge wie der für die Pensacola & Atlantic Railway nicht aus. Zuschlag 2.200 Euro bei einem Ausruf von 1.200 Euro.

 

Es folgte Europa und der Rest der Welt, in welchem sich auch Russland und China wiederfanden. Ergebnis ordentlich aber wahrlich kein Selbstläufer, sieht man einmal von den erfreulichen Zuschlägen für die alten spanischen Gesellschaft Companhia Real del Toledo (3.200/3.000) und Real Compania de San Fernando (4.000/4.000) ab. Bei den folgenden 158 Losen zum halben Preis konnte man feststellen, dass der Preis eben nur ein Teil einer Kaufentscheidung ist. Viele Sammler möchten einfach keine Dubletten, da kann das Stück noch so günstig sein.

 

Nach der Mittagspause dann die mit Spannung erwarteten Deutschland Teile. Ich denke auch hier sprechen die folgenden Zuschläge für sich. Actien-Bauverein Unter den Linden Ausruf 2.500 - Zuschlag 3.200 Euro, AG für Wasserheizung und Wasserleitung und Berlinische Feuerversicherungsanstalt Zuschlag zum Ausruf 3.000 bzw. 15.000 Euro, Deutsche Bank Ausruf 25.000 - Zuschlag 43.000 Euro.... so ziemlich alles was selten war fand einen Käufer. Dabei fiel auf, dass besonders Berliner Papiere auch im mittleren Preissegment sehr gesucht waren. So konnten die Freunde den dieses Mal etwas ruhigeren DM-Teil verschmerzen. Man hat eben nicht immer das Spitzenmaterial und auch die DM-Sammler sind wählerischer geworden.

 

Das Fazit: auch für diese Auktion geht der Daumen nach oben. Das "Risiko" sich gegenüber HSK und HWPH anders zu positionieren wurde belohnt  und zeigt wie Vielfältig unser Sammelgebiet ist. Schade, dass in Berlin der Saal doch meistens relativ ruhig ist, aber Berlin bleibt halt Berlin.

 

Der vom IBSS am Sonntag veranstaltete Basar, war sicher für den Handel nicht die gewinnträchtigste Angelegenheit wenn man dies monetär betrachtet. Aber auch ein persönlicher Kontakt zu den Sammlern kann ja dauerhaft Ertrag generieren und für diesen Kontakt gab es reichlich Gelegenheit. 

 

 

 

 

Würzburg, 4. Mai 2019

 

Kühl und regnerisch sollte es am 4. Mai in Würzburg werden. Wettertechnisch war das auch zutreffend, doch sozusagen als Kontrast war das Angebot des HWPH eine ziemlich heiße Angelegenheit. In den Barockhäusern fand daher eine der lebendigsten Auktionen statt, die ich in den letzten Jahren erlebt habe. Von Beginn an gute Stimmung und interessante Zuschläge. Pünktlich um 11.00 Uhr ging es los, denn die Internetbieter, und davon gab es reichlich, zwingen nicht nur zu festgelegten Bietschritten.

 

Asien und Nahost inklusive China gut beboten, doch die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Liberty Bond Specimen für 20.000 Euro waren doch zu optimistisch ausgerufen. Das System hoher Nennwert = hoher Preis ist wie in jedem anderen Sammelgebet eine Illusion. Amerika dagegen durchaus gefragt und bei den Autographen sogar sehr gesucht. Afrika eher durchschnittlich, dafür trafen die Papiere im Europa-Teil offensichtlich den Geschmack der Sammler. Besonders die in London emittierte Provisional Goverment of Greece war ein Volltreffer. Zuschlag bei 1.500 Euro und das bei einem Ausruf von 300 Euro.

 

Bei den nachfolgenden Stücken aus dem 18. Jahrhundert war es dagegen eher ruhig im Saal. Das änderte sich erwartungsgemäß mit dem Teil Süddeutschland. Hier konnte man erahnen, was nach der Mittagspause besonders bei den Top 50 passieren sollte. Der Saal wurde lebhaft. Telefon-, Internet- und Saalbieter sorgten für eine hohe Zuschlagsquote und ordentliche Preise. Mit leckeren Häppchen verwöhnt und gut gestärkt ging es nach der Mittagspause mit den Deutschland Teilen weiter. Zuerst mit dem sich immer mehr stabilisierenden Teil vor 1945.  Allen voran Brauereien, Eisenbahnen, Zoo's, Schifffahrt also gut dokumentierte Sammelgebiete. Diese scheinen langsam wieder mehr Sammler anzuziehen. Das sorgt für die längst überfällige Erholung in diesem Sammelgebiet, strahlt aber natürlich auch auf die weiterhin sehr stabilen DM Stücke aus. DM erneut mit einer sehr hohen Zuschlagquote und das auf einem Preisniveau, dass in der Breite manchmal schon die Stücke vor 1945 übertrifft.

 

Es folgten die Top 50. Topstück Oost-Indische Compagnie Ausruf 30.000 Euro - Zuschlag 46.000 Euro, Marilyn Monroe Zuschlag zum Ausruf von 25.000 Euro, Münchner Tierpark (Muster 1944) Ausruf 1.500 Euro - Zuschlag 4.100 Euro, Luftfahrt Sammlung Ausruf 9.500 Euro - Zuschlag 15.500 Euro.....man kann sich vorstellen, wie lange so manches Bietgefecht dauerte. Eine Werbung für Präsenzauktionen Zuschlagquote Top 50 über 70% in Stücken etwa 90% in Geld.

 

Natürlich kann man ein solches Niveau nicht dauerhaft halten, selbst wenn die danach angebotenen Stücke aus Russland kommen. Hier hat sich der Markt etwas beruhigt. Seltene Stücke sind wie in allen Sammelgebieten natürlich "umkämpft", doch in der Breite ist das Preisniveau meines Erachtens leicht rückläufig. Ob man daher in einer Präsenzauktion Lose für 10 Euro anbieten muss, wenn am folgenden Werktag eine Internetauktion durchgeführt wird sollte man auch bei HWPH vielleicht überdenken.

 

Das ist aber auch schon die einzige Kritik an Matthias Schmitt und seinem Team. Alles andere macht nur Spaß und ist immer wieder ein Highlight für die Sammler.         

 

Sydney, 4. April 2019

 

Im Stillen hatte ich gehofft, dass die Auktion von Noble in Sydney besser läuft. Über 500 Wertpapiere auf nur 56 Lots verteilt, da muss es doch krachen. Nun ja, es war eher ein Ächzen als ein Krachen. Viele Lose unter dem erwarteten Preis und dazu noch 24 Rücklose. Autsch, der australische Markt ist derzeit wirklich problematisch. An den Preisen kann es übrigens nicht liegen. Ein Lot mit  39 Minenpapiere wurde für 120 AUD (ca. 80 EUR) versteigert.  Dagegen fanden 48 Öl und Gaswerte für 130 AUD ebenso keinen Käufer wie 37 Industrie Papiere für 120 AUD.  Das ist schon ernüchternd, zu Mal in der selben Auktion Geldscheine und Münzen Rekordpreise erzielten. Es fehlen ganz offensichtlich die Sammler, denn auch die Breite des Angebots und die Qualität der Papiere war guter bis sehr guter Durchschnitt.

Aber wie schon im Februar geschrieben nach der Auktion ist vor der Auktion.  Jetzt freue ich mich auf HWPH (ist seit heute offiziell Online) und das dortige Angebot - Schifffahrtspapiere ich komme ;-) 

 

 

Hamburg/Melbourne, 28. Februar 2019

 

Nach der Auktion ist vor der Auktion zumindest, wenn man Tasmanien und deutsche Schifffahrt sammelt. Besonders die erste Auktion von Downies im Jahr 2019 versprach mit 64 Losen Historische Wertpapiere so einiges. Umso ernüchternder das Ergebnis. 33

 Rücklose sind auf diesem Preisniveau (Lose waren zwischen 45 und 400 AUD geschätzt) zu viele. Entsprechend durchwachsen das Gesamtergebnis, das mit 2.930 AUD deutlich unter der Schätzung von 4.525 AUD blieb. Ein Grund für dieses Ergebnis ist sicher, dass es nur sehr wenige "echte" Wertpapiersammler in Australien gibt, doch unwillkürlich wird einem als Sammler auch klar, dass der Markt auch in Deutschland nicht riesig ist. Was passiert wenn eine solche Entwicklung auch hier eintritt? Droht uns dann auch, dass gute und seltene Stücke vor 1900 auch verramscht werden bzw. niemanden mehr interessieren? 100 Euro für eine Tönninger Dampfschifffahrt? Ich glaube nicht, doch ausschliessen kann ich es auch nicht.

 

 

Hamburg, 23. Februar 2019

 

1.286 Lose suchten beim Hanseatischen Sammlerkontor (HSK) einen neuen Besitzer. Doch bleiben wir chronologisch. Gestartet wurde der Hamburger "Dreiklang" um 10.00 Uhr mit einem Vortrag zum Thema "Tasmanien - Wertpapiere vom anderen Ende der Welt." Danach ab 11.00 Uhr dann die Auktion mit der bereits erwähnten Anzahl an Losen. Zuerst die ausländischen Stücke, dann drei norddeutsche Regionalteile und nach einer Mittagspause der allgemeine Deutschlandteil. All dies wollten 30-40 Sammler sich nicht entgehen lassen. Sie erlebten eine kurzweilige Auktion, in der besonders die hochwertigen Stücke sehr gesucht waren.

 

Die ausländischen Stück taten sich dabei wie eigentlich in jeder deutschen Auktion schwer, waren jedoch in der Spitze ebenfalls erfolgreich. Dass zum Beispiel alle drei "Faincas" verkauft werden konnten, fand ich geradezu sensationell. Sicher schöne Stücke, aber nun wirklich nicht sehr selten, dachte ich beim Durchblättern des Katalogs schon über die Rückgänge nach. Eine Fehleinschätzung ! Alle Stücke wurden über dem Ausruf versteigert. Auch der Zuschlag der Danske West-Indiske überrascht in dieser Höhe.

 

Weiter ging es mit den norddeutschen Stücken. Hier schoss ein Stück des Vereins Badeanstalt Goslar den Vogel ab. Ausruf 1.600 Euro sind für einen Anteilschein schon heftig, aber ein Zuschlag bei 4.000 Euro ist im wahrsten Sinne des Wortes der Hammer. Da kommt auch der Topzuschlag der Auktion eine Tönninger Dampfschifffahrtsgesellschaft (8.750 Euro) nicht mit. Erfreulich ging es weiter, so dass am Ende die Zuschlagquote in diesen Teilen etwa 50% betrug.

Ab 14.30 Uhr folgte Deutschland allgemein, vor und nach 1945. Dabei zeigte sich, dass Michael Weingarten auch hier auf die richtigen Titel gesetzt hatte. Die Topstücke fanden fast alle einen Käufer und selbst die drei mit je 1.000 Euro ausgerufenen "Rest-Musterbücher" der Universitätsdruckerei Stürz wurden alle zugeschlagen. Bei den DM Stücken fiel auf, dass der Saal sich sehr zurückhielt. Die meisten Zuschläge gingen an Schriftbieter, doch das dürfte immer noch für eine Zuschlagsquote von sehr guten 75% gereicht haben.

 

Ein Fazit ist schnell gezogen. Topstücke im Aufwind und DM weiterhin stabil. Basar eher eine Minitauschbörse, große Geschäfte hat da sicher niemand gemacht. Das HSK hat mit seiner Auktion die Messlatte für die weiteren Frühjahrsauktionen hoch gelegt und wir dürfen uns darauf freuen, dass nun alle anderen Auktionshäuser sich an dieser Höhe versuchen werden. Für unseren Sammlermarkt auf jeden Fall eine tolle Herausforderung.

 

Zum Schluss wie immer die Ergebnisse über 2.000 Euro und ich traue mich auch mal wieder eine Schätzung abzugeben. Zuschlagquote etwa 45% der Stücke in Geld knapp darunter.

 

Los Titel Ausruf Zuschlag
5 Chinese Government 23rd Year (1934) -
6 % British Boxer Indemnity Loan
01.06.1934 2.000,00 2.000,00
281 Danske West-Indiske og Guineiske Compagnie 11.03.1734 3.000,00 3.800,00
372 Fabrica de Faiancas das Caldas da Rainha S.A. 30.06.1884 1.500,00 2.600,00
449 Actien-Zucker-Fabrik zu Barum 01.07.1882 2.000,00 2.000,00
461 Bremer Tages-Chronik Norddeutsche Abendzeitung 01.03.1851 4.400,00 5.300,00
614 Verein Badeanstalt Goslar 01.03.1892 1.600,00 4.000,00
618 Vereinte Weser-Dampfschifffahrt 01.01.1845 2.400,00 2.400,00
693 Pulverfabrik Tinsdal AG 01.01.1879 2.800,00 2.800,00
733 Howaldtswerke 19.06.1889 2.800,00 0,00
759 Schweriner Hafenbahn-AG 01.02.1922 2.400,00 0,00
760 Tönninger Dampfschifffahrtsgesellschaft 12.11.1871 7.500,00 8.750,00
761 Tönninger Dampfschifffahrtsgesellschaft 31.12.1872 3.000,00 0,00
768 AG für die Gasbeleuchtung von Biebrich-Mosbach 01.04.1859 3.500,00 0,00
770 AG für landwirtschaftliche Maschinen vormals Gebr. Buxbaum 01.12.1909 2.000,00 0,00
788 Barmer Reitbahn-AG 01.11.1862 2.900,00 2.900,00
807 Brauerei zum Zähringer Löwen in Schwetzingen 01.11.1907 2.500,00 3.100,00
822 Demerag Donau-Main-Rhein-Schiffahrts-AG 4.000,00 4.200,00
842 Eisenhütten-AG Blücher 01.03.1858 6.000,00 6.000,00
850 F. Wöhlert'sche Maschinenbau-Anstalt und Eisengiesserei AG 01.02.1872 3.700,00 3.700,00
882 Glatz-Neisser Chaussée-Bau-Verein 01.07.1847 2.000,00 0,00
1023 Tarnowitzer AG für Bergbau und Eisenhüttenbetrieb 15.07.1858 6.800,00 6.800,00
1025 Tennessee-Colonisation-Company 01.07.1844 2.500,00 2.800,00
1032 Universitätsdruckerei H. Stürtz AG 1.000,00 2.100,00
1033 Universitätsdruckerei H. Stürtz AG 1.000,00 2.600,00
1129 Deutsche Wirtschaftsgeschichte auf Aktien - Konvolut (über 1844 DM-Aktien in 9 Ordnern) 2.500,00 3.600,00

 

 

Alla Angaben natürlich ohne Gewähr.

 

Hamburg, 08. Januar 2019

 

Ich bin ein bisschen faul geworden, seit ich auf Facebook poste. Nun ja, es war auch Weihnachtspause. 2018 wie ich fand ein gutes Jahr für die HWP Gemeinde ist nun vorüber und 2019 stehen nun die ersten Auktionen ins Haus. Dieses Mal beginnt wieder das HSK im Februar. Meist zeichnet sich in der ersten Auktion schon der Trend ab, der dann das Jahr bestimmt. Bleibt der deutsche Markt weiter so positiv gestimmt und wie entwickeln sich China und Russland? Sorgt der derzeit recht starke Dollar für amerikanische Kunden? Wenn man sich zum Jahresanfang etwas wünschen darf, dann würde ich mir wünschen, dass der Handel ähnlich wie im letzten Jahr viele schöne unbekannte Stücke anbietet und die Sammler wieder etwas aktiver werden.

Gefühlt ist mir das seitens der Sammler zu ruhig. Doch auch die Institutionen IBSS und EDHAC sind zu passiv. Es reicht nicht freundliche Mitgliederversammlungen abzuhalten und das Hobby zu repräsentieren. Da ist die Schließung des Museums in Kürnbach traurig aber leider nur konsequent. Aus meiner Sicht laufen beide derzeit unterhalb der Wahrnehmungsschwelle und viel Hoffnung auf Besserung habe ich nicht. Dies im Gegensatz zu 2019 denn bei nahezu unverändertem Zinsniveau sollte doch genug Börsengeld fürs Hobby übrig bleiben und Geld lockt bekanntlich auch seltene und gute Stücke aus den Schubladen.

 

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